Wenn Prominente wie jüngst der Linkin-Park-Sänger Chester Bennington, der Fußball-Nationaltorwart Robert Enke oder der US-Schauspieler Robin Williams ihrem Leben selbst ein Ende setzen, ist das ein Medienthema. Dabei ist die Berichterstattung über Suizide mit besonderer Verantwortung verbunden. Es besteht immer die Gefahr des sogenannten »Werther-Effektes«. Fast 90% der Selbsttötungen in Deutschland erfolgen vor dem Hintergrund einer oft nicht optimal behandelten psychischen Erkrankung, am häufigsten einer Depression. Die Medien prägen dabei maßgeblich das Bild, das sich die Öffentlichkeit von Menschen mit Depression und anderen psychischen Erkrankungen macht. Wie über den Germanwings-Absturz oder den Amoklauf in München berichtet wurde, hat mit dazu beigetragen, dass das Stigma gegenüber Depressionserkrankten wieder messbar zugenommen hat. Dieses Stigma erschwert aber, dass erkrankte Menschen sich öffnen und ärztliche Hilfe holen.
Referenten:
Prof. Dr. Ulrich Hegerl, Vorstandsvorsitzender Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Leipzig
Dr. Christian Gravert, Leiter Gesundheitsmanagement Deutsche Bahn AG
Ein Weiterbildungsangebot der TLM in Kooperation mit Stiftung Deutsche Depressionshilfe und Deutsche Bahn Stiftung gGmbH. Jeder Teilnehmer erhält ein Zertifikat, den WHO-Suizidpräventionsbericht in deutscher Sprache und einen Medien-Guide mit Tipps zur korrekten Berichterstattung.