Krämerbrücke mit Ballons (JPG)

AKTIONSPLAN LOKALE VIELFALT

Berichte, Informationen, Impressionen aus den Jahren 2020 bis 2025

Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“

Bereits im Jahr 2018 hatten die TLM und die Thüringer Staatskanzlei beim Institut für Europäisches Medienrecht das Gutachten „Aktive Sicherung lokaler und regionaler Medienvielfalt – Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen“ in Auftrag gegeben. Darin wird nicht nur die Relevanz lokaler und regionaler Informationsangebote und deren Vielfalt als wichtige Faktoren für das Funktionieren unserer Demokratie unterstrichen, sondern es werden auch verfassungsmäßige Ansätze zur Förderung von Lokal-TV aufgezeigt. Der Aktionsplan ist ein folgerichtiger Schritt, um die Thüringer Medienlandschaft zu stärken und zukunftssicher zu machen.

Zunächst wurde der Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ 2020/2021 erfolgreich von den Thüringer Bürgerradios umgesetzt. 2021/22 wurden auch die lokalen und regionalen Fernsehsender in die Fördermaßnahmen einbezogen. Für die Umsetzung haben die Thüringer Staatskanzlei und die TLM jeweils einen Kooperations-/Weiterleitungsvertrag geschlossen. Die TLM ist dabei das Bindeglied zwischen den Bürgerradios, den Lokalfernsehveranstaltenden und der Thüringer Staatskanzlei und ein Garant, dass die Mittel auch staatsfern vergeben werden.

Im Rahmen der Aktionspläne stehen den Thüringer Bürgerradios und Lokalfernsehveranstaltenden Fördermittel zur Verfügung, um damit insbesondere ein Programm zur Ausbildung von Volontären und Volontärinnen sowie Projekte und Kooperationsvorhaben zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses zu realisieren. Der Aktionsplan soll den lokalen TV-Veranstaltenden helfen, neue Zielgruppen anzusprechen, das Portfolio der bisherigen Berichterstattung zu erweitern, die Attraktivität der Programme und Internetangebote zu erhöhen und so mittelfristig neue, tragende Finanzierungsoptionen zu erschließen.

Was kann man noch glauben? - Live vom Katholikentag in Erfurt

Die Volontärinnen und Volontäre der Thüringer Bürgerradios sendeten live vom 103. Deutschen Katholikentag in Erfurt

Unter dem Motto „Was kann man noch glauben?“ berichteten die Volontärinnen und Volontäre der Thüringer Bürgerradios live vom 103. Deutschen Katholikentag in Erfurt. In mehreren Sendungen präsentierten sie auf ihren UKW-Frequenzen und Live-Streams umfassende Impressionen des Großereignisses. Zu hören waren die Sendungen am Donnerstag und Freitag, den 30. und 31. Mai 2024, jeweils von 14:00 bis 15:00 Uhr sowie am Samstag, den 1. Juni 2024, von 14:00 bis 18:00 Uhr. Die Sendungen konnten über die folgenden UKW-Frequenzen sowie über die Livestreams der Sender empfangen werden:

Die Berichterstattung umfasste Themen wie die Rolle des Glaubens in der modernen Gesellschaft, interreligiöse Dialoge, sowie gesellschaftliche und ethische Herausforderungen, die auf dem Katholikentag diskutiert wurden.

Trailer: 103. Deutschen Katholikentag in Erfurt

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„Gerade in Krisenzeiten, die gekennzeichnet sind von Verunsicherungen vieler Bürgerinnen und Bürger, leisten die Radios einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Verständigung.“

Staatssekretär Malte Krückels, (aus TLM-PM vom 29.06.2020 "An allen Thüringer Bürgerradios erstmals Volontärinnen und Volontäre")

Junge Leute  auf der Treppe vor dem Hauseingang

v. l. Tilman Hochreither, Jochen Fasco, Marie Baumannn, Matthias Spieß, Maik Schulz, Jan Möller, Jan Witte, Evgenii Dulepinskii, David Simon

Sachbericht Bürgermedien 2024

01. März 2024 bis 28. Februar 2025

1. Ausgangslage
Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ standen den Thüringer Bürgerradios und den Lokalfernsehveranstaltern im Berichtszeitraum Fördermittel des Freistaates Thüringen in Höhe von insgesamt 650.000 Euro zur Verfügung, um damit insbesondere ein Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären sowie Projekte und Kooperationsvorhaben zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses zu realisieren.

2. Umsetzung
Zur Unterstützung der Umsetzung des Funktionsauftrages der Thüringer Bürgerradios nach § 32 und § 34 ThürLMG – bestehend aus lokaler und regionaler Informationsvielfalt, Medienbildung und dem Generieren ehrenamtlichen Engagements – standen für die Bürgerradios im Berichtszeitraum Mittel in Höhe von 337.500 Euro zur Verfügung.

Hierbei bestand das Maßnahmenpaket für die Thüringer Bürgermedien des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ aus vier Modulen.

Einerseits wurden durch die von der TLM eingestellten und den Bürgersendern überlassenen Volontärinnen und Volontäre sowie einem Koordinator die Redaktionsarbeit und Zusammenarbeit der Bürgerradios im Sendegebiet (Modul 1) intensiviert und andererseits die bisherigen „weißen“ Flecken durch „Bürgermedienpatenschaften“ (Modul 2) reduziert. Darüber hinaus wurde mit Hilfe von Projekten die Medienbildungsarbeit vor Ort gestärkt (Modul 3) sowie die Zusammenarbeit der Bürgersender verbessert.

Modul 1:

Der Aktionsplan hebt das Volontärsprogramm bei den sechs Bürgerradios hervor, das jungen Medienschaffenden eine umfassende Medienausbildung bietet. Es ermöglicht einen intensiven Einblick in die Medienarbeit der Thüringer Bürgerradios. Das Programm fördert nicht nur das praktische Erleben und Lernen, sondern stärkt auch die inhaltliche Vielfalt durch gezielte redaktionelle Beiträge zu regionalen Themen, wovon die Sender personell und inhaltlich profitieren.

Im thüringenweiten Volontärsmagazin „Senderelevant“ der Bürgerradios teilen die Volontäre ihre Erfahrungen zu spezifischen Themen. Die zweistündigen Sendungen werden in regelmäßigen Redaktionssitzungen produziert und in den verschiedenen Bürgerradios sowie auf dem Soundcloud-Kanal „Bürgerradios Thüringen“ ausgestrahlt. Im Förderzeitraum sind insgesamt elf Ausgaben entstanden.

  1. Ehrenamt (https://kurzlinks.de/02hs)
  2. Armut (https://kurzlinks.de/vtb8)
  3. Demokratie (https://kurzlinks.de/0sfp)
  4. Landtagswahl in Thüringen (https://kurzlinks.de/p3ls)
  5. Pflege (https://kurzlinks.de/6q6x)
  6. Wasser (https://kurzlinks.de/bc9l)
  7. Katholikentag (https://kurzlinks.de/zkig)
  8. Im Garten (https://kurzlinks.de/v3i0)
  9. Cannabis Teil-Legalisierung (https://kurzlinks.de/rpqw)
  10. Volontariat (https://kurzlinks.de/s8d7)
  11. Interkulturelles Thüringen (https://kurzlinks.de/80p0)

Zur Unterstützung der Zusammenarbeit der Volontärinnen und Volontäre sowie der redaktionellen Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Bürgerradios wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Das durch diese Zusammenarbeit entstandene Magazin „Thüringer Lokalrunde“ bündelt alle zwei-drei Wochen Beiträge der Sender und wird thüringenweit ausgestrahlt, um den Hörerinnen und Hörern einen Einblick in die regionale Vielfalt zu geben. Die einstündige Sendung fördert den Austausch zwischen den Radios und bietet eine Plattform für sechs redaktionelle Beiträge pro Ausgabe. Die 22 Ausgaben der „Thüringer Lokalrunde“ sind online abrufbar unter: https://kurzlinks.de/0nff.

In der Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“ berichten die Thüringer Bürgerradios monatlich live aus dem Landtag, um Politik transparent zu machen und den Hörerinnen und Hörern die Landespolitik näher zu bringen. Komplexe Inhalte werden verständlich aufbereitet und regen so nicht nur zur Information, sondern auch zur weiteren Beschäftigung mit Landtagsthemen an. Zudem sammeln die Volontärinnen und Volontäre praktische Erfahrungen in der politischen Berichterstattung. Die Sendungen sind über UKW und online abrufbar, fördern politisches Verständnis und Engagement. Unter folgendem Link https://kurzlinks.de/8x2f sind die 62 entstandenen Interviews und Beiträge nachhörbar.

Ein wesentlicher Teil des Volontariats bei einem der Thüringer Bürgerradios bilden die Ausbildungs- und Praxisseminare. Die Ausbildungsseminare der TLM sind intensive Blockveranstaltungen, in denen journalistische Grundfertigkeiten wie Recherche oder Moderation vermittelt werden, während Praxisseminare spezielle Themen wie das Festigen des Sprachgefühls vertiefen. Diese Ausbildungseinheiten bieten den Volontärinnen und Volontären praktische und themenspezifische Einblicke in ihren Berufsalltag. Folgende Seminare wurden 2024 durch die TLM angeboten.

  1. Sprachtraining I-IV (Referentin: Eva-Maria Ortmann)
  2. Der Fernsehtalk – Produktion einer eigenen Sendung (Referentin: Grit Hasselmann)
  3. Online-Journalismus (Referentin: Julia Schmitz)
  4. Selbstmarketing und Netzwerken: Als Journalist zur Marke werden (Referent: Gavin Karlmeier)
  5. Gemeinschaftssendungen organisieren (Referenten: Grit Hasselmann, Jan Witte)
  6. Vom Umgang mit Widersprüchen – Reden mit Andersdenkenden (Referentin: Kathrin Schuchardt)
  7. Journalistische Darstellungsformen (Referent: Martin Klostermann)
  8. Recherche (Referenten: Steffen Ludwig, Dr. Guido Vogt)
  9. Moderationstraining (Referentin: Saskia Rienth)
  10. Konfliktkommunikation im Umgang mit politisch dissonanten Positionen (Referentin: Kathrin Schuchardt)

2024/2025 haben insgesamt sechs Volontärinnen und Volontäre ihr Volontariat beendet. Im Rahmen des Abschlusses sind folgende Fernsehsendungen entstanden:

  1. „1781 Tage – Die nächste Legislaturperiode im Thüringer Landtag“ (https://kurzlinks.de/a5kb)
  2. „Vier, setzen! – Was läuft schief im Thüringer Bildungssystem“ (https://kurzlinks.de/coqo)
  3. „10 Jahre Handmade – Das Musikmagazin“ (https://kurzlinks.de/r6yi)
  4. „Zwischen 2 Leben – 3 Jahre Flucht aus der Ukraine“ (https://kurzlinks.de/g79s)

Module 2 und 3:

Darüber hinaus wurde durch das Aktionsplanprogramm mit Hilfe von Einzelprojekten die Medienbildungsarbeit vor Ort durch das Programm „Medienbildung stärken“ sowie der Aufbau von Außenstudios durch das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ gestärkt.

Das Programm „Medienbildung stärken“ zielt darauf ab, medienpädagogische Angebote in Thüringen zu intensivieren. Gefördert werden Fortbildungsangebote, die darauf abzielen, die Informations- und Nachrichtenkompetenz zu verbessern. So soll den Bürgerinnen und Bürgern ein kritischer Umgang mit den Medien erleichtert und bestehende Bildungslücken geschlossen werden. Ergänzend dazu werden Projekte gefördert, die die praktische Anwendung des Gelernten ermöglichen.

Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ förderte die TLM in 2024 folgende drei Medienbildungsprojekte.

  1. Workshopreihe digitale Medien von Radio OKJ
    Die Workshopreihe digitale Medien von Radio OKJ in Jena stärkte die Kommunikations- und Medienkompetenzen von engagierten Ehrenamtlichen aus Vereinen, Initiativen und Projekten. In praxisnahen Formaten zu Pressearbeit, kreativem Schreiben und konstruktivem Dialog konnten die Teilnehmenden ihre Fähigkeiten erweitern und neue Wege für Öffentlichkeitsarbeit und Konfliktbewältigung erproben. Die Reihe leistete damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung demokratischer Kultur und lokaler Vielfalt
  2. Digitale Stadtteilerkundung von Radio SRB
    Das Projekt „Digitale Stadtteilerkundung – Beulwitz“ stärkte junge Menschen durch Radioarbeit, Ferienprojekte und kreative Formate in ihren Medien- und Demokratiekompetenzen. Die Jugendredaktion produzierte rund 30 Beiträge zu lokalen und gesellschaftlich relevanten Themen, förderte kritische Auseinandersetzung mit Informationen und bot Raum, Fake News, Desinformation und Verschwörungstheorien reflektiert entgegenzutreten. Durch interkulturelle Aktionen, Stadterkundungen und Musikprojekte entstand ein vielfältiges, partizipatives Medienangebot, das lokale Identität stärkte und demokratische Teilhabe auf spielerische Weise erfahrbar machte.
  3. SeniorInnen gehen digital von Radio SRB
    Das Projekt „Einfach smart – SeniorInnen gehen digital“ stärkte ältere Menschen im sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Smartphone und Apps. In kleinen Workshopgruppen wurden praxisnah digitale Kompetenzen vermittelt – von Gesundheits- und Kommunikations-Apps bis hin zu Podcasts und Online-Bezahldiensten. Durch die enge Zusammenarbeit mit Jugendlichen entstand ein intergenerationeller Austausch, der digitale Teilhabe förderte, Ängste abbaute und den Seniorinnen und Senioren die Möglichkeit gab, aktiv an der digitalen Gesellschaft teilzuhaben.

Das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ will mehr Menschen aus der Region in die Arbeit der Bürgerradios einbinden. Mit gezieltem Freiwilligenmanagement entwickeln die Sender Angebote, die genau auf die Bedürfnisse vor Ort abgestimmt sind – und auch über ihr übliches Sendegebiet hinaus Interesse wecken. Vier Bürgerradios haben Patenschaften übernommen, um dort dauerhaft präsent und gut erreichbar zu sein.

Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ förderte die TLM in 2024 folgende vier Bürgermedienpatenschaften.

  1. Bürgermedienpatenschaft in Drößnitz im Landkreis Weimarer Land und in Pößneck im Saale-Holzland-Kreis von Radio OKJ
    Im Förderzeitraum 2024/2025 konnten mit den Außenstudios in Pößneck und Drößnitz zwei wichtige Initiativen zur Stärkung lokaler Medienarbeit und demokratischer Teilhabe umgesetzt werden. Beide Projekte verfolgen das Ziel, Menschen in ländlich geprägten Regionen durch praktische Medienarbeit einzubinden, Medienkompetenz zu vermitteln und lokale Themen hörbar zu machen.
    Das Außenstudio Pößneck wurde in enger Kooperation mit der VHS Saale-Orla-Kreis realisiert. In Workshops und praxisnahen Einheiten wurden Grundlagen der Radioproduktion vermittelt, erste journalistische Darstellungsformen wie Interviews, Features oder Podcasts erprobt und der kritische Umgang mit Medien gefördert. Besonders wertvoll ist die Schaffung einer nachhaltigen Struktur durch die Einbindung der VHS.
    Das Außenstudio Drößnitz etablierte sich als lokaljournalistischer Podcast mit regionaler Ausstrahlung und über UKW 103,4 in Jena. Mit Partnern wie der LEADER-Aktionsgruppe Saale-Orla e. V. wurden Themen wie Zukunft des ländlichen Raums, Jugendbeteiligung, Kulturveranstaltungen oder die Kommunalwahl journalistisch aufgegriffen. Hervorzuheben ist der Drößnitzer Salon als regelmäßig stattfindendes Dialogformat im Dorf sowie die Renovierung des alten Schulhauses zu einem neuen Ort der Begegnung, Kultur und demokratischen Mitgestaltung. Die Beiträge erreichten überregionale Aufmerksamkeit, wurden auf Soundcloud (https://kurzlinks.de/kt40) und in der UKW-Ausstrahlung veröffentlicht und fanden großen Anklang in der Bevölkerung.
  2. Bürgermedienpatenschaft in Sondershausen im Kyffhäuserkreis von Radio ENNO
    Die Bürgermedien-Patenschaft von Radio ENNO stärkte 2024/2025 die regionale Medienarbeit im Kyffhäuserkreis. Unter dem Motto „Radio ENNO – das Radio für ganz Nord-Thüringen“ wurden zahlreiche lokale Kultur- und Gesellschaftsereignisse wie Residenzfest, Kultursommer oder Jubiläen medial begleitet. Zugleich begann der Aufbau einer eigenen Lokalredaktion, unterstützt durch Partner wie Stadtverwaltung, Landratsamt und Landesmusikakademie. Erste Interessierte konnten gewonnen werden, die Mediathek (https://kurzlinks.de/0rbr) verzeichnet steigende Nutzung. Damit trägt das Außenstudio zur Medienvielfalt, Teilhabe und demokratischen Kultur in der Region bei
  3. Bürgermedienpatenschaft in Apolda im Landkreis Weimarer Land von Radio Lotte Weimar
    Mit Radio Gramont etablierte sich 2024/2025 im Eiermannbau Apolda ein junges Redaktionsteam (15–32 Jahre), das wöchentliche Sendungen produzierte und kulturelle wie politische Themen aus der Region aufgriff. Besonders hervorzuheben sind innovative Formate wie jugendaffine Wahl-Interviews, Liveübertragungen von Stadtfesten und Poetry Slams, die Partizipation und politische Bildung förderten. Durch medienpädagogische Workshops und kreative Veranstaltungen wurde Jugendbeteiligung gestärkt, regionale Kultur sichtbarer gemacht und das Bürgerradio als Plattform für demokratischen Austausch und Vielfalt etabliert (https://kurzlinks.de/dsbw).
  4. Bürgermedienpatenschaft in Bad Liebenstein im Wartburgkreis vom Wartburg-Radio
    Das Wartburg-Radio konnte sein Außenstudio im Wartburgkreis 2024/2025 weiter etablieren. Am Standort Schweina/Bad Liebenstein entstanden zahlreiche Beiträge u. a. zu Ehrenamtstag, Landkreisfest, Ortsjubiläen, Landratswahl und 35 Jahre Mauerfall. Bürgerinnen und Bürger nutzten das Studio zur aktiven Radiomitgestaltung, ohne nach Eisenach fahren zu müssen. Ergänzt wurde das Angebot durch medienpädagogische Projekte wie das Ferienradio #grenzfluenzer in Vacha sowie Workshops zu Interviewführung und Radioarbeit. Künftig soll das Außenstudio mobil ausgestaltet werden, um stärker in die Orte des Wartburgkreises zu gehen und dort unmittelbar Medienbeteiligung zu ermöglichen.

Ein Mann schaut aus einem kleinen Rundfunkstudio heraus.

Foto (TLM): Jan Witte, Bürgermedien-Koordinator in der Lokalrundfunk-Box im Thüringer Landtag (JPG)

Sachbericht: Bürgermedien 2023

01. März 2023 bis 29. Februar 2024

1. Ausgangslage
Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ standen den Thüringer Bürgerradios und den Lokalfernsehveranstaltern im Berichtszeitraum Fördermittel des Freistaates Thüringen in Höhe von insgesamt 800.000 Euro zur Verfügung, um damit insbesondere ein Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären sowie Projekte, Forschungs- und Kooperationsvorhaben zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses zu realisieren.

2. Umsetzung
Zur Unterstützung der Umsetzung des Funktionsauftrages der Thüringer Bürgerradios nach § 32 und § 34 ThürLMG – bestehend aus lokaler und regionaler Informationsvielfalt, Medienbildung und dem Generieren ehrenamtlichen Engagements – standen für die Bürgerradios im Berichtszeitraum Mittel in Höhe von 470.000 Euro zur Verfügung.

Hierbei bestand das Maßnahmenpaket für die Thüringer Bürgermedien des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ aus vier Modulen.

Einerseits wurden durch die von der TLM eingestellten und den Bürgersendern überlassenen Volontärinnen und Volontäre sowie einem Koordinator die Redaktionsarbeit und Zusammenarbeit der Bürgerradios im Sendegebiet (Modul 1) intensiviert und andererseits die bisherigen „weißen“ Flecken durch „Bürgermedienpatenschaften“ (Modul 2) reduziert. Darüber hinaus wurde mit Hilfe von Projekten die Medienbildungsarbeit vor Ort gestärkt (Modul 3) sowie die Zusammenarbeit der Bürgersender verbessert.

Modul 1:

Der Aktionsplan hebt das Volontärsprogramm bei den sechs Bürgerradios hervor, das jungen Medienschaffenden eine umfassende Medienausbildung bietet. Es ermöglicht einen intensiven Einblick in die Medienarbeit der Thüringer Bürgerradios. Das Programm fördert nicht nur das praktische Erleben und Lernen, sondern stärkt auch die inhaltliche Vielfalt durch gezielte redaktionelle Beiträge zu regionalen Themen, wovon die Sender personell und inhaltlich profitieren.

Im thüringenweiten Volontärsmagazin „Senderelevant“ der Bürgerradios teilen die Volontäre ihre Erfahrungen zu spezifischen Themen. Die zweistündigen Sendungen werden in regelmäßigen Redaktionssitzungen produziert und in den verschiedenen Bürgerradios sowie auf dem Soundcloud-Kanal „Bürgerradios Thüringen“ ausgestrahlt. 2023 sind insgesamt zehn Ausgaben entstanden (https://kurzelinks.de/qn77).

  1. Sexarbeit In Thüringen (https://kurzelinks.de/wete)
  2. Touristisches Thüringen (https://kurzelinks.de/qpof)
  3. Geschichten über Geschichte (https://kurzelinks.de/2zjr)
  4. Wie macht man eine TV-Sendung? (https://kurzelinks.de/k7xn)
  5. Wohnen (https://kurzelinks.de/v3so)
  6. Arbeiten ohne deutschen Pass (https://kurzelinks.de/ih6c)
  7. Festivals (https://kurzelinks.de/cmpq)
  8. Freiwilligendienste (https://kurzelinks.de/tili)
  9. Wendegeschichten (https://kurzelinks.de/0x9v)
  10. Forschung (https://kurzelinks.de/q7ho)

Zur Unterstützung der Zusammenarbeit der Volontärinnen und Volontäre sowie der redaktionellen Arbeit der ehrenamtlichen Mitarbeitenden der Bürgerradios wurde eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Das durch diese Zusammenarbeit entstandene Magazin „Thüringer Lokalrunde“ bündelt alle zwei Wochen Beiträge der Sender und wird thüringenweit ausgestrahlt, um den Hörerinnen und Hörern einen Einblick in die regionale Vielfalt zu geben. Die einstündige Sendung fördert den Austausch zwischen den Radios und bietet eine Plattform für sechs redaktionelle Beiträge pro Ausgabe. Die 20 Ausgaben der „Thüringer Lokalrunde“ bis 2022 sind online abrufbar unter: https://kurzelinks.de/v9t5.

In der Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“ berichten die Thüringer Bürgerradios monatlich live aus dem Landtag, um Politik transparent zu machen und den Hörerinnen und Hörern die Landespolitik näher zu bringen. Komplexe Inhalte werden verständlich aufbereitet und regen so nicht nur zur Information, sondern auch zur weiteren Beschäftigung mit Landtagsthemen an. Zudem sammeln die Volontärinnen und Volontäre praktische Erfahrungen in der politischen Berichterstattung. Die Sendungen sind über UKW und online abrufbar, fördern politisches Verständnis und Engagement. Unter folgendem Link https://kurzelinks.de/vwg0 sind die 60 entstandenen Interviews nachhörbar.

Ein wesentlicher Teil des Volontariats bei einem der Thüringer Bürgerradios bilden die Fortbildungsseminare und die Praxisseminare.

Die Ausbildungsseminare der TLM sind intensive Blockveranstaltungen, in denen journalistische Grundfertigkeiten wie Recherche oder Moderation vermittelt werden, während Praxisseminare spezielle Themen wie das Festigen des Sprachgefühls vertiefen. Diese Ausbildungseinheiten bieten den Volontärinnen und Volontären praktische und themenspezifische Einblicke in ihren Berufsalltag. Folgende Seminare wurden 2023 durch die TLM angeboten.

  1. Sprachtraining I-IV (Referentin: Eva-Maria Ortmann)
  2. Der Fernsehtalk – Produktion einer eigenen Sendung (Betreuung: Grit Hasselmann)
  3. Social Media und Community-Management (Referenten: Christoph Falkenhahn, Christoph Schneider)
  4. Das Social Media Konzept (Referenten: Grit Hasselmann, Jan Witte)
  5. Gemeinschaftssendungen organisieren (Referenten: Grit Hasselmann, Jan Witte)
  6. Mobil Reporting im TV (Referent: Dr. Guido Vogt)
  7. Lokale Nachrichten (Referent: Dr. Guido Vogt)
  8. Der Podcast (Referent: Daniel Fiene)
  9. Urheberrecht für Journalisten (Referent: Dr. Till Kreutzer)
  10. Journalismus mit KI (Referenten: Richard Gutjahr, Markus Walsch)

2023 haben drei Volontärinnen und Volontäre ihr Volontariat beendet. Im Rahmen des Abschlusses sind folgende Sendungen entstanden:

  1. Geburtshilfe in der Krise: Gehen Thüringen die Hebammen aus? (https://kurzelinks.de/ufeh)
  2. JAM HOUSE (https://kurzelinks.de/a6ep)

Die entstandenen Radio-Beiträge sind auf dem USB-Stick hinterlegt.

Module 2 und 3:

Darüber hinaus wurde durch das Aktionsplanprogramm mit Hilfe von Einzelprojekten die Medienbildungsarbeit vor Ort durch das Programm „Medienbildung stärken“ sowie der Aufbau von Außenstudios durch das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ gestärkt.

Das Programm „Medienbildung stärken“ zielt darauf ab, medienpädagogische Angebote in unterversorgten Regionen Thüringens zu intensivieren, in denen Bürgerradios oft die einzigen medienpädagogischen Ressourcen darstellen. Gefördert werden Fortbildungsangebote, die die Informations- und Nachrichtenkompetenz verbessern, um den Bürgern einen kritischen Umgang mit den Medien zu erleichtern und bestehende Bildungslücken zu schließen, ergänzt durch Projekte, die die praktische Anwendung des Gelernten ermöglichen.

Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ förderte die TLM in 2023 folgende Medienbildungsprojekte.

  1. Radio OKJ Workshopreihe digitale Medien
  2. Radio ENNO Inklusive Redaktionsgruppe Schräg-STRICH
  3. Radio ENNO Redaktionsgruppe für Seniorinnen und Senioren
  4. Radio SRB Jugend in der Demokratie
  5. Radio SRB Digitale Stadtteilerkundung
  6. Radio SRB SeniorInnen gehen digital

Das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ zielt darauf ab, die regionale Bevölkerung stärker in die Aktivitäten der Bürgerradios einzubeziehen. Durch gezieltes Freiwilligenmanagement sollen die Sender bedarfsgerechte Angebote schaffen, die auch über das Sendegebiet hinaus Interessierte ansprechen. Vier Bürgerradios bauten in bisher unversorgten Gebieten eine Patenschaft auf, um eine kontinuierliche Präsenz und Erreichbarkeit vor Ort zu gewährleisten.

Im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ förderte die TLM in 2023 folgende Bürgermedienpatenschaften.

  1. Radio OKJ Bürgermedienpatenschaft in Drößnitz im Landkreis Weimarer Land und in Eisenberg im Saale-Holzland-Kreis
  2. Radio ENNO Bürgermedienpatenschaft in Sondershausen im Kyffhäuserkreis
  3. Radio LOTTE Bürgermedienpatenschaft in Apolda im Landkreis Weimarer Land
  4. Wartburg-Radio Bürgermedienpatenschaft Bad Liebenstein im Wartburgkreis

Die Sachberichte der Bürgermedienpatenschaften und der Projekte sind im Ordner in den Anlagen als Ausdrucke hinterlegt.

Die entstandenen Radio-Beiträge sind auf dem USB-Stick hinterlegt.

Modul 4:
Forschungsgutachten zu Angebot, Vielfalt und Perspektiven lokaler und regionaler Medien in Thüringen (Teil 2): Landesweite Erfassung, Beschreibung und Analyse politisch und gesellschaftlich relevanter Informationsangebote in Thüringen

Hintergrund:
Lokale und regionale Medien und Informationsangebote sind für die individuelle und öffentliche Meinungs- und Willensbildung von entscheidender Bedeutung. Um zu ermitteln, wie es um das Angebot, die Vielfalt und die Perspektiven lokaler und regionaler Medien und Informationsquellen in Thüringen bestellt ist, hat die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) im Herbst 2022 ein erstes Forschungsgutachten zu diesem Thema öffentlich ausgeschrieben und vergeben. Mit der Durchführung des Forschungsgutachtens wurde ein Team um Prof. Dr. Lutz Hagen von der TU Dresden beauftragt.

Am Beispiel ausgewählter Standorte wurde darin untersucht, welche lokalen und regionalen Medien und Informationsangebote es in Thüringen gibt und welche Relevanz die verschiedenen Angebote für die individuelle und öffentliche Meinungs- und Willensbildung zu lokalen und regionalen Fragen haben. Zudem wurden Kriterien für die Identifikation und Abgrenzung relevanter Angebote entwickelt. Ein Zwischenbericht mit den Ergebnissen aus dem ersten Teil des Gutachtens liegt der TLM seit Ende 2023 vor.

Forschungsauftrag:
Der zweite, umfangreichere Teil des Forschungsvorhabens zielt auf die landesweite Erfassung, Beschreibung und Analyse der politisch und gesellschaftlich relevanten Informationsangebote in Thüringen. Zu recherchieren, zu erfassen und zu dokumentieren ist hier nicht nur, welche Angebote und Anbieterinnen und Anbieter es in den verschiedenen Regionen und Gattungen in Thüringen gibt, in welchem Kontext sie stehen, welche Inhalte, Reichweite und Bedeutung sie haben, sondern auch, wie die wirtschaftliche Lage und die Perspektive der verschiedenen Anbieterinnen und Anbieter ist.

Mit den landesweiten Standortgutachten wird zugleich eine Empfehlung aus dem Gutachten des Instituts für Europäisches Medienrecht (EMR) zum Thema „Aktive Sicherung lokaler und regionaler Medienvielfalt“ umgesetzt, das im Auftrag der Thüringer Staatskanzlei (TSK) und der TLM erstellt wurde. Die Gutachter belegen darin die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer Förderung lokaler und regionaler Medieninhalte und empfehlen, turnusmäßig empirische Erkenntnisse zur regionalen und lokalen Medienvielfalt zu erheben, um den Erfolg der verschiedenen Maßnahmen bewerten zu können.

Finanzierung, Vergabe, Vertrag:
Zur Finanzierung des zweiten Teils des Forschungsvorhabens stellte die TLM finanzielle Mittel in Höhe von 30.000 Euro bereit. Die TSK genehmigte für die Durchführung der umfangreichen empirischen Erhebung im Rahmen des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ auf Antrag der TLM zudem Fördermittel in Höhe von 70.000 Euro. Diese Mittel waren bis Ende Februar 2024 zu verwenden.

Zur Vergabe des zweiten Teils des Gutachtens wurden die Bewerber für den ersten Teil des Forschungsgutachtens im Juli 2023 von der TLM angeschrieben und aufgefordert, im Verhandlungsverfahren ohne Teilnehmerwettbewerb (§ 8 Abs. 4 Nr. 1 UVgO) ein Angebot für die Erstellung des zweiten Teils des Forschungsgutachtens einzureichen. Auf Grundlage der überzeugenden Übersetzung der Aufgabenstellung mittels des eingereichten Angebots und des ermittelten Qualitätswerts erhielten Prof. Dr. Lutz Hagen und sein Team erneut den Zuschlag.

Für die Durchführung der Studie wurden vertraglich eine Vergütung von 90.000 Euro einschließlich der gesetzlichen Mehrwertsteuer sowie eine Zahlung in drei Teilraten vereinbart: Die erste Rate in Höhe von 30.000 Euro wurde bei Abschluss des Vertrages fällig, die zweite Rate in Höhe von 40.000 Euro mit Durchführung der Bevölkerungsumfrage (Arbeitspaket 3 gemäß Angebot vom 14. August 2023), spätestens jedoch mit mündlichem Zwischenbericht im Februar 2024. Die dritte Rate in Höhe von 20.000 Euro wird nach Abnahme des Abschlussberichtes durch die Auftraggeberin fällig.

Projektverlauf und Zahlungen:
Der Vertrag wurde am 27. November 2023 unterzeichnet. Prof. Dr. Lutz Hagen gab bei Planungs- und Abstimmungsterminen am 14. Dezember 2023, am 19. Januar 2024, am 02. Februar 2024, am 20. Februar 2024 und am 06. März 2024 jeweils mündliche Zwischenberichte zum Projektverlauf.

Am 01. Februar 2024 erhielt die TLM von Prof. Dr. Lutz Hagen einen ersten Fragebogenentwurf für die repräsentative Bevölkerungsbefragung, der intensiv beraten und gemeinsam optimiert wurde. Die Bevölkerungsbefragung lief unmittelbar nach Freigabe der endgültigen Fassung des Fragebogens am 20. Februar 2024 an. Die Online-Befragung wurde Mitte März 2024, die Telefonbefragung Ende März 2024 abgeschlossen. Eine Grundauszählung der Befragungsdaten liegt der TLM vor und kann eingesehen werden. Die Auswertung, Aufbereitung und Publikation der Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung ist im Rahmen des Abschlussberichts des Gesamtprojekts im Herbst 2024 vorgesehen.

Entsprechend der vertraglichen Vereinbarung zahlte die TLM bislang an Herrn Professor Hagen folgende Teilraten:

  • 30.000 Euro am 13. Dezember 2023 (nach Abschluss des Vertrags am 27. November 2023)
  • 40.000 Euro am 20. Februar 2024 (nach dem mündlichen Zwischenbericht mit Durchführung der Bevölkerungsumfrage im Februar 2024)

Foerderung Aussenstudio Schweina (JPG)

Foto (TLM): Übergabe des Förderbescheides (v. l. n. r.: André Blechschmidt MdL (TLM-Versammlung), Marco Fischer (Leiter des Wartburg-Radio 96.5), Volker Weber (Vorsitzender des Offener Hörfunkkanal Eisenach e. V., Jochen Fasco (TLM-Direktor)

Sachbericht Bürgermedien 2022

Zur Unterstützung der Umsetzung des Funktionsauftrags der Bürgerradios – bestehend aus lokaler und regionaler Informationsvielfalt, Medienbildung und dem Generieren ehrenamtlichen Engagements – haben die Thüringer Staatskanzlei und die TLM aus Mitteln des Freistaats Thüringen 2022 den Aktionsplan „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ in Höhe von 280.000,00 Euro für die Bürgermedien umgesetzt.

Ein wichtiger Schwerpunkt im Aktionsplan ist das Volontariats-Programm. Damit können junge Medienschaffende für zwei Jahre an den sechs Bürgersendern Medien von der Pike auf erleben. Nach den ersten Jahren zieht die TLM ein erfolgreiches Fazit für die personelle Verstärkung in den Radios in Eisenach, Erfurt, Jena, Nordhausen, Saalfeld und Weimar.

Im gemeinsamen Volontariats-Magazin, das thüringenweit in den Bürgerradios ausgestrahlt wird, berichteten die Initiatoren und Beteiligten sowie die Volontärinnen und Volontäre über ihre Erfahrungen zu einem Thema. Die Sendungen werden in regelmäßigen Redaktions-Meetings vorbereitet und dann bei jeweils einem der Bürgerradios produziert. Außerdem erfolgt die Ausspielung auf dem Soundcloud-Kanal „Bürgerradios Thüringen“.

Folgende zehn Magazinsendungen sind entstanden:

  1. Hören und Geräusche wahrnehmen
  2. Abschiede
  3. Die Mitte und Mittelpunkte
  4. Extreme
  5. Das Sommerfest der Thüringer Landesvertretung
  6. Künstlerinnen und Künstler
  7. Mundart
  8. Queer in Thüringen
  9. Seltene Berufe
  10. Best Of '22


Daneben wurde eine Stelle eingerichtet, die die Redaktionsarbeit der jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Bürgersendern koordiniert und die Zusammenarbeit der Radios intensiviert. Hierzu gehört das gemeinsame Lokalmagazin „Thüringer Lokalrunde“.


In der Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“ berichteten die Bürgerradios regelmäßig aus den Sitzungen des Thüringer Landtags. Monatlich wurde in der Sitzungswoche am Donnerstag von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr live aus dem Landtag gesendet und über die UKW-Frequenzen der Bürgerradios ausgestrahlt.

Mit der Sendung soll Hörerinnen und Hörern der Zugang zur Landespolitik gewährt werden und die Volontärinnen und Volontäre lernen, sich direkt und praktisch auf dem Feld der politischen Berichterstattung zu betätigen.


Drei Volontärinnen und Volontäre haben ihr Volontariat beendet. Im Rahmen des Abschlusses sind folgende Sendungen entstanden:

Darüber hinaus wurde durch das Aktionsprogramm mit Hilfe von Einzelprojekten die Medienbildungsarbeit vor Ort durch das Programm „Medienbildung stärken“ sowie der Aufbau von Außenstudios durch das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ gestärkt.

Geförderte Medienbildungsprojekte im Rahmen des Aktionsplans

Nr. Bürgerradio Titel
1 Radio OKJ 103,4 Lost Places im Saale-Holzland-Kreis und im Weimarer Land
2 Radio OKJ 103,4 Digital Radio
3 Radio OKJ 103,4 Workshopreihe digitale Medien
4 Radio OKJ 103,4 Auf den Lebensspuren von Eduard Rosenthal: jüdisches Leben in Thüringen gestern und heute
5 Radio ENNO Aufbau einer inklusiven Redaktionsgruppe
6 Radio ENNO Digital Sprechstunde für Seniorinnen und Senioren
7 Radio ENNO My Hometown
8 SRB Digitale Stadtteilerkundung
9 SRB SeniorInnen gehen digital

Das Programm „Bürgermedienpatenschaften“ verfolgt das Anliegen, die Menschen intensiver in die Belange des Bürgerradios einzubinden. Ziel ist es folglich, dass die Radios im Zuge eines gezielten Ehrenamtsmanagements zugeschnittene Angebote für die jeweilige Region generieren und hierbei auch potenziell Interessierte über das Sendegebiet hinaus ansprechen.

Geförderte Bürgermedienpatenschaften im Rahmen des Aktionsplans

Nr. Bürgerradio Patenschaft
1 Radio OKJ 103,4 Bürgermedienpatenschaft in Drößnitz im Landkreis Weimarer Land
2 Radio F.R.E.I. Bürgermedienpatenschaften im Ilm-Kreis und im Landkreis Gotha
3 Radio ENNO Bürgermedienpatenschaft im Kyffhäuserkreis
4 Radio LOTTE Weimar Bürgermedienpatenschaft in Apolda im Landkreis Weimarer Land
5 Wartburg-Radio 96,5 Bürgermedienpatenschaft Bad Liebenstein im Wartburgkreis
Flyer "Generation Y" (JPG)

Flyermotiv

Sachbericht Bürgermedien 2021

Um die Aufgaben der Bürgerradios in Thüringen 2021 zu unterstützen, haben die Thüringer Staatskanzlei und die TLM den Aktionsplan "Lokale Vielfalt - Demokratie in Thüringen stärken“ mit einem Budget von 370.000 Euro ins Leben gerufen. Dieser Fonds kommt direkt vom Freistaat Thüringen und ist speziell für Bürgermedien vorgesehen. Trotz der Herausforderungen durch die Pandemie haben die Bürgerradios ca. 90 Prozent des bereitgestellten Geldes aus diesem Aktionsplan nutzen können.


Volontärs-Programm

Eine entscheidende Rolle in dem Aktionsplan spielt das Volontärprogramm. Dieses Programm ermöglicht es jungen Menschen, die sich für Medien interessieren, ein ganzes Jahr lang bei sechs Bürgerradiosendern praktische Erfahrungen zu sammeln. Nach den ersten zwei Jahren sieht die TLM positive Resultate des Programms, besonders in Bezug auf die personelle Aufstockung in den Radiostationen von Eisenach, Erfurt, Jena, Nordhausen, Saalfeld und Weimar.

Im gemeinsamen Volontärsmagazin „6 zu 1“, das thüringenweit in den Bürgerradios ausgestrahlt wird, berichteten die Beteiligten über ihre Erfahrungen.

Zusätzlich wurde eine Stelle geschaffen, um die redaktionellen Arbeiten der jungen Teilnehmer zu organisieren und die Kooperation zwischen den Radiostationen zu verstärken. Teil dieser Koordination sind das gemeinsame Lokalmagazin „Thüringer Lokalrunde“ und die Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“.

In der Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“ berichteten die Thüringer Bürgerradios regelmäßig aus dem Thüringer Landtag. Monatlich wurde in der Sitzungswoche am Donnerstag von 13.00 Uhr bis 16.00 Uhr live aus dem Landtag gesendet und über die UKW-Frequenzen der Bürgerradios ausgestrahlt.


Medienbildung stärken und Bürgermedienpatenschaften

Das Aktionsprogramm hat auch die Medienbildung vor Ort verstärkt und den Aufbau von Außenstudios ermöglicht. Dies wurde durch Einzelprojekte in Programmen wie „Medienbildung stärken“ und „Bürgermedienpatenschaften“ erreicht.

Das Programm „Medienbildung stärken“ unterstützt Medienbildungsaktivitäten in Gebieten, die als „weiße Flecken“ bekannt sind. In diesen Gebieten bieten die Bürgerradios Weiterbildungsmöglichkeiten an, um den Zugang zu Medien zu erleichtern und die Fähigkeiten im Umgang mit Informationen und Nachrichten zu verbessern. Um diese Angebote zu ergänzen, werden Projekte durchgeführt, die den Teilnehmern die Möglichkeit geben, das neu erlernte Wissen direkt anzuwenden und zu vertiefen.

Im Rahmen des Aktionsplans unterstützte Medienbildungsprojekte 2021

Nr. Bürgerradio Titel
1 Radio ENNO Aufbau einer inklusiven Redaktionsgruppe
2 Radio ENNO Digital Sprechstunde für Seniorinnen und Senioren
3 Radio OKJ Little People, Big Dreams
4 Radio SRB Seniorinnen und Senioren gehen digital
5 Radio OKJ Culture Club – Who is Who in Thüringen
6 Radio ENNO My Hometown
7 Radio OKJ Workshop-Reihe
8 Radio OKJ Lebensbilder
9 Radio OKJ Auf den Lebensspuren von Eduard Rosenthal – jüdisches Leben in Thüringen gestern und heute

Das „Bürgermedienpatenschaften“-Programm zielt darauf ab, Bürgerinnen und Bürger stärker in die Arbeit des Bürgerradios einzubeziehen. Die Radiostationen erstellen spezielle Angebote für ihre jeweilige Region und sprechen potenzielle Interessenten sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres Sendegebiets an, und das alles im Rahmen eines gezielten Freiwilligenmanagements.

Die Bürgerradios in Jena, Weimar, Erfurt, Eisenach, Nordhausen und im Städtedreieck Saalfeld/Rudolstadt/Bad Blankenburg betreuen jeweils eine Bürgermedienpatenschaft in Landkreisen oder kreisfreien Städten, die bisher keinen solchen Service hatten. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass sie regelmäßig vor Ort erreichbar sein müssen.

Im Rahmen des Aktionsplans geförderte Bürgermedienpatenschaften 2021

Nr. Bürgerradio Patenschaft
1 Radio OKJ Bürgermedienpatenschaft – Blankenhain/Drößnitz
2 Wartburg-Radio Bad Liebenstein OT Schweina
3 Radio ENNO Bürgermedienpatenschaft Sondershausen
4 Radio LOTTE Bürgermedienpatenschaft Apolda
20 Aktionsplan Buergermedien169

Bericht Aktionsplan 2020

Bürgerradios

Um die Thüringer Bürgerradios in ihrer Rolle zur Bereitstellung von lokaler und regionaler Information, Medienbildung und ehrenamtlichem Engagement zu unterstützen, wurde der „Aktionsplan Bürgermedien – Demokratie in Thüringen stärken“ mit 425.000 Euro von der Thüringer Staatskanzlei und der TLM ins Leben gerufen.

Ein Schlüsselelement des Plans ist das Volontärs-Programm, das jungen Medienschaffenden praktische Erfahrungen an den sechs Bürgerradiosendern ermöglicht.

Die Volontäre erhalten von der TLM Unterstützung, Weiterbildung und Netzwerkmöglichkeiten und arbeiten auch an Themen aus benachbarten Regionen. Ihre Erfahrungen werden im Volontärsmagazin „6 zu 1“ geteilt.

Zusätzlich wurde eine Stelle geschaffen, um die redaktionelle Arbeit und die Zusammenarbeit der Radios zu koordinieren. Dies beinhaltet das gemeinsame Lokalmagazin und die Sendereihe „Parlamentarischer Ouzo“, die regelmäßig aus dem Thüringer Landtag berichtet.

Das Aktionsprogramm stärkt durch Einzelprojekte auch die Medienbildung vor Ort und den Aufbau von Außenstudios. Das Programm „Medienbildung stärken“ fördert Medienbildungsaktivitäten in unterversorgten Gebieten. Dabei zielt der Plan darauf ab, dass die Bürgerradios Fortbildungsangebote für Bürger bereitstellen, um Zugangsbarrieren zu überwinden und Informations- und Nachrichtenkompetenzen zu fördern.

Im Rahmen des Aktionsplans unterstützte Medienbildungsprojekte 2020

Nr. Bürgerradio Titel
1 Radio OKJ Lost Places – Medienprojekt mit Jugendlichen
2 Radio ENNO Aufbau einer inklusiven Redaktionsgruppe
3 Radio ENNO Digital Sprechstunde für Seniorinnen und Senioren
4 Radio SRB Digitale Stadtteilerkundung
5 Radio SRB SeniorInnen gehen digital
6 Radio LOTTE Weimar Radio Chamedoon – Medienbildungsprojekt in Persisch
7 Radio ENNO My Hometown
8 Radio OKJ Digital Radio – Podcasts und Hörspiele online produzieren
9 Radio OKJ Workshopreihe – Digitale Medien
10 Radio OKJ Auf den Lebensspuren von Eduard Rosenthal - jüdisches Leben in Thüringen gestern und heute

Im Rahmen des Aktionsplans geförderte Bürgermedienpatenschaften 2020

Nr. Bürgerradio Patenschaft
1 Radio OKJ Bürgermedienpatenschaft – Blankenhain/Drößnitz
2 Radio F.R.E.I. Bürgermedienpatenschaften in Gotha und Ilmenau
3 Radio ENNO Bürgermedienpatenschaft Sondershausen
4 Radio LOTTE Weimar Bürgermedienpatenschaft Apolda

„Mit dem Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären bekommen junge Medienschaffende einen vertieften Einblick in die Arbeit von Lokalmedien. Durch die engagierte Umsetzung wird lokale Vielfalt und damit auch der demokratische Diskurs unterstützt.“

TLM-Direktor Jochen Fasco

24 Workshop Wetterfest gegen Shitstorm

Workshop „Wetterfest gegen den Shitstorm“ mit Neuen MedienmacherInnen

Sachbericht Lokal-TV 2024

1. März 2024 bis 28. Februar 2025

1. Ausgangslage
Gerade in Zeiten zunehmender Desinformation und einer Fragmentierung der Öffentlichkeit kommt funktionierenden lokalen Medien eine entscheidende Rolle für die Demokratie zu. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung, zur Information der Bürgerinnen und Bürger und zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Wenn viele Menschen verunsichert sind und Zukunftsängste haben, im Netz Falschinformationen und Fake-Bilder kursieren oder über soziale Medien Hass und Hetze verbreitet werden, braucht es seriösen Journalismus, verlässliche Informationen und einen echten öffentlichen Diskurs auch im lokalen Raum und in den ländlichen Regionen. Eine aktuelle Studie der TU Dresden im Auftrag der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) und unterstützt von der Thüringer Staatskanzlei (TSK) belegt ebenso erwartbar wie eindrücklich die herausragende Bedeutung lokaler Medien. Die Mehrheit der Thüringer Bevölkerung zeigt demnach ein starkes Interesse an lokalen und regionalen Informationen und nutzt dafür eine breite Vielfalt an Medien.

Die Thüringer Lokal-TV-Veranstalter leisten einen wichtigen Beitrag zur Medien- und Meinungsvielfalt vor allem angesichts der Gesamtsituation der Thüringer Medienlandschaft. Lokales Fernsehen befindet sich jedoch schon seit längerem in einem strukturellen Dilemma: Eine steigende Themenvielfalt und ein erhöhter Informationsbedarf stehen angespannten Werbemärkten und wegbrechenden Finanzierungsoptionen gegenüber. Auch die immer stärker werdende hybride Mediennutzung verlangt von den Lokalfernsehveranstaltern größere Anstrengungen und höhere Ausgaben. Darüber hinaus sehen sich auch die Lokal-TV-Veranstalter mit einem Mangel an Fachkräften in ihren Regionen konfrontiert.

Um Perspektiven für eine solide Sicherung der lokalen Angebote zu finden, haben die TLM und die Thüringer Staatskanzlei das Institut für Europäisches Medienrecht mit einem wissenschaftlichen Gutachten beauftragt. Unter dem Titel „Aktive Sicherung lokaler und regionaler Medienvielfalt – Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen“ zeigt es verfassungsmäßige Ansätze zur Förderung von Lokal-TV auf und ist Grundlage für den Aktionsplan „Lokale Vielfalt– Demokratie in Thüringen stärken“. Für die Umsetzung und staatsferne Vergabe der Fördergelder schlossen die Thüringer Staatskanzlei und die TLM einen Kooperations- und Weiterleitungsvertrag.

2. Aktionsplan „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ für Lokal-TV 2024/25
Nach den ausgesprochen positiven Erfahrungen bei der Umsetzung der bisherigen vier Aktionspläne wurde das Förderprogramm von der Landesregierung auch 2024/25 neu aufgelegt.

Der Aktionsplan für Bürgerradios und für Lokal-TV umfasste im Berichtsjahr ein Finanzvolumen von insgesamt 650.000 Euro. 337.500 Euro standen dabei ursprünglich für die Thüringer Bürgerradios und 296.250 Euro für Lokalfernsehen zur Verfügung. Für die Fördermaßnahmen der sieben beteiligten Lokal-TV-Veranstalter konnten insgesamt jedoch 304.197 Euro ausgeschüttet werden. Die zum Gesamtbetrag bestehende Differenz ergibt sich aus der vertraglich vereinbarten Aufwandsentschädigung für die TLM und der Übertragung von Finanzmitteln aus dem Bürgerradiofond.

Der Aktionsplan bestand 2024/25 wiederum aus drei Modulen, wobei das Volontärprogramm sowie die Kooperationsprojekte gegenüber dem Vorjahr an Bedeutung gewannen.

  • Modul 1: Mehr Regionalität, Vielfalt vor Ort und zielgruppenspezifische Informationsangebote (Volontärprogramm)
  • Modul 2: Neue Themen entwickeln, neue Schwerpunkte setzen, neue Zielgruppen gewinnen (Projekte)
  • Modul 3: Mehr Vernetzung und Kooperation zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses (Kooperationsprojekte)

Modul 1 – Volontärprogramm
Die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs ist eine wichtige, aber nicht ganz einfache Aufgabe für die Lokal-TV-Veranstalter. So konnten auch innerhalb des Aktionsplanes 2024/25 nur vier von sieben Sendern eine geeignete Volontärin bzw. einen Volontär finden. Bei JenaTV, salve.tv und Rennsteig.TV wurde je eine Stelle neu besetzt und gefördert. Diese Ausbildungsverhältnisse werden im Folgejahr fortgeführt. Der Volontär von Oscar am Freitag-TV beendete sein Volontariat 2025 und wird im Sender weiterbeschäftigt. Auch dem Volontär von salve.tv wurde vorfristig ein Übernahmeangebot unterbreitet. Für die Volontariate sowohl bei den Bürgerradios als auch bei den lokalen Fernsehsendern bot die TLM ein umfangreiches, ausbildungsbegleitendes journalistisches Schulungsprogramm an. Auch im Berichtsjahr fand ein Volontärnetzwerktreffen statt. Am 6. Mai 2024 trafen sich rund 30 Volontärinnen und Volontäre von Thüringer Zeitungsverlagen, Radiosendern und Fernsehstationen in der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM). Die Veranstaltung hatte das medienübergreifende Thema „Übergriffe auf Journalistinnen und Journalisten“. Auf großes Interesse beim jungen Auditorium stieß der Impulsvortrag von Regierungsrätin Patricia Koch vom Bildungszentrum der Thüringer Polizei. Sie referierte über Deeskalationsstrategien bei der Polizeiarbeit. Der Zeitungredakteur Fabian Klaus berichtete von eigenen Erfahrungen mit Angriffen auf seine Person im Berufsalltag sowohl online als auch bei Veranstaltungen. „Wetterfest gegen den Shitstorm“ war Titel eines Workshops der Organisation Neue MedienmacherInnen aus Berlin. Darin ging es um den Umgang mit Hate Speech speziell für Journalistinnen und Journalisten.

Modul 2 – Projekte
Ziel dieses Fördermoduls war es, das lokalspezifische Programmvolumen zu erhöhen, experimentelle Formate zu entwickeln, neue Zielgruppen anzusprechen und nicht zuletzt, mittelfristig neue, tragfähige Finanzierungsoptionen zu erschließen. Im Berichtsjahr konnten 13 Projektanträge gestellt und bewilligt werden. Innerhalb dieses Rahmens wurden im Berichtsjahr 35 zusätzliche Sendebeiträge zu lokalspezifischen Themen und größtenteils in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Partnern realisiert.

Besonders erwähnenswert sind die vielen ausgestrahlten Wahlsendungen wie beispielsweise die beiden Sendereihen „Kommunalwahlhilfe“ und „Wählbar“ von altenburg.tv. Letztere richtete sich besonders an Erstwählerinnen und Erstwähler und wurde auch auf Social Media-Plattformen verbreitet. Sowohl das Südthüringer Regionalfernsehen als auch altenburg.tv produzierten im Rahmen des Förderprogramms mehrere interaktive Liveformate zu den Landrats- und Oberbürgermeister-Wahlen in ihrem Sendegebiet. Als Gemeinschaftsproduktion strahlten alle Thüringer Lokalfernsehsender eine Diskussionsrunde mit den Kandidaten aller Parteien im Vorfeld der Landtagswahl in Thüringen im September 2024 aus.

Modul 3 – Kooperationsprojekte
Gefördert werden sollten Kooperationsprojekte der Thüringer Veranstalter zur Berichterstattung über politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Ereignisse von landesweiter Relevanz und deren lokale bzw. regionale Einordnung. Im Rahmen dieses Moduls entwickelten die Veranstalter von altenburg.tv, JenaTV, Oscar am Freitag-TV, Rennsteig.TV, salve.tv, Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) und Saale Info TV bereits 2021 das Format „Bericht aus Erfurt. Landespolitik aktuell.“ Diese erfolgreiche Sendereihe wurde auch im Berichtsjahr fortgeführt. Entstanden sind sechs Magazinsendungen, die sich mit den Themen und der Arbeit des Landtages und der Regierung sowie deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen hier in Thüringen beschäftigten. Darüber hinaus entstanden Interviews mit den Spitzenkandidaten aller zur Thüringer Landtagswahl antretenden Parteien sowie eine große Live-Talk-Runde. Auch in diesem Berichtsjahr wurden die produzierten Sendungen und darüber hinaus 145 Einzelinterviews mit Politikern und Journalisten im Internet bereitgestellt.

Die Sender altenburg.tv, JenaTV, Oscar am Freitag-TV und salve.tv stellten außerdem einen Projektantrag für den Aufbau einer Plattform zur gemeinsamen Vermarktung ihrer Programme. Das Projekt „Thüringen-TV Netzwerk“ bzw. „Werben in Thüringen“ soll einerseits die Bekanntheit von Lokal-TV in Thüringen befördern und gleichzeitig die Werbeeinnahmen steigern. Ziel ist es, mehr Zuschauerinnen und Zuschauer und gleichzeitig mehr Werbepartner zu gewinnen. Inzwischen ist eine Erweiterung des „Thüringen-TV Netzwerks“ auf alle Lokal-TV-Veranstalter in Thüringen erfolgt.

Lokaltvaktionsplan23

Netzwerktreffen der Thüringer VolontärInnen in der TLM

Sachbericht Lokal-TV 2023

1. März 2023 bis 28. Februar 2024

1. Ausgangslage
Die Thüringer Lokal-TV-Veranstalter leisten einen wichtigen Beitrag zur Medien- und Meinungsvielfalt und sind – auch angesichts der Gesamtsituation der Thüringer Medienlandschaft – essenziell für das Funktionieren der Demokratie. Gerade jetzt in Zeiten, in denen viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert sind und Zukunftsängste haben, die von Desinformationskampagnen, Hass und Hetze im Netz geprägt sind, braucht es seriösen Journalismus, verlässliche Informationen und einen funktionierenden öffentlichen Diskurs auch im lokalen Raum und in den ländlichen Regionen.

Lokales Fernsehen befindet sich jedoch schon seit längerem in einem strukturellen Dilemma: Eine steigende Themenvielfalt und ein erhöhter Informationsbedarf stehen angespannten Werbemärkten und wegbrechenden Finanzierungsoptionen gegenüber. Auch die immer stärker werdende hybride Mediennutzung verlangt von den Lokalfernsehveranstaltern größere Anstrengungen und Ausgaben. Darüber hinaus sehen sich auch die Lokal-TV-Veranstalter mit einem Mangel an Fachkräften in ihren Regionen konfrontiert.

2. Aktionsplan „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ für Lokal-TV 2023/24
Nach den ausgesprochen positiven Erfahrungen bei der Umsetzung der ersten drei Aktionspläne wurde das Förderprogramm von der Landesregierung auch 2023/24 neu aufgelegt. Für die staatsferne Vergabe der Fördermittel haben die Thüringer Staatskanzlei und die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) erneut einen Kooperations-/Weiterleitungsvertrag geschlossen.

Um eine Zwischenbilanz des Thüringer Aktionsplans zur Förderung von Bürgerrundfunk und Lokalfernsehen zu ziehen, veranstaltete die TLM am 13. September 2023 einen Parlamentarischen Abend im Thüringer Landtag, der auf große Resonanz stieß.

Parlamentarischer Abend im Thüringer Landtag
Der Thüringer Aktionsplan für Bürgerradios und Lokal-TV hatte im Berichtsjahr 2023/24 ein Finanzvolumen von insgesamt 800.000,00 Euro. 75.000,00 Euro davon standen für ein Forschungsprojekt zur Verfügung und 395.000,00 Euro für die Thüringer Bürgerradios. Für die Fördermaßnahmen der nunmehr erstmals sieben statt sechs beteiligten Lokal-TV-Veranstalter konnten 330.000,00 Euro ausgeschüttet werden. Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen gegenüber den Vorjahren etwas verändert. Das bisher dreiteilige Modulsystem wurde um ein Modul Technik erweitert und das Volontärprogramm gewann gegenüber dem Vorjahr an Priorität.

Das Maßnahmenpaket des Aktionsplans „Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ für Lokal-TV 2023/24 bestand aus vier Modulen:

  • Modul 1: Mehr Regionalität, Vielfalt vor Ort und zielgruppenspezifische Informationsangebote (Volontärprogramm)
  • Modul 2: Neue Themen entwickeln, neue Schwerpunkte setzen, neue Zielgruppen gewinnen (Projekte)
  • Modul 3: Mehr Vernetzung und Kooperation zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses (Kooperationsprojekte)
  • Modul 4: Gemeinschaftsproduktionen durch Einsatz Cloudbasierte Software

3. Umsetzung

Die Fördermittel für 2023/24 wurden nahezu vollständig an die Lokal-TV-Veranstalter ausgezahlt. Nach der Prüfung aller Verwendungs-nachweise mussten allerdings 9.361,75 Euro von den Veranstaltern zurückerstattet werden.

Modul 1 – Volontärprogramm
Die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs ist eine wichtige, aber nicht ganz einfache Aufgabe für die lokalen und regionalen TV-Veranstalter. So konnten innerhalb des Aktionsplans 2023/24 nur vier von sieben Sendern überhaupt eine geeignete Volontärin bzw. einen Volontär finden. Bei Oscar am Freitag-TV, JenaTV, salve.tv und Rennsteig.TV wurde je eine Stelle neu besetzt und gefördert. Diese Ausbildungsverhältnisse sollen im Folgejahr fortgeführt werden. Für die Volontariate bot die TLM ein umfangreiches, ausbildungsbegleitendes journalistisches Schulungsprogramm an. Die Themen der obligatorischen jeweils eintägigen Workshops waren u. a.: Mobile Reporting, journalistische Darstellungsformen, lokale Nachrichten und KI im Journalismus. Darüber hinaus konnten die Volontärinnen und Volontäre noch fakultativ an weiteren Seminaren und Weiterbildungen der TLM teilnehmen. Im Februar 2024 haben die Volontärinnen und Volontäre zusammen mit denen der Thüringer Bürgerradios eine gemeinsame Abschlusssendung zu den Themen „Geburtshilfe in der Krise – gehen Thüringen die Hebammen aus?“ und „JAM HOUSE“ produziert.

Zeugnisübergabe an die Volontärinnen und Volontäre
Erstmals fand im Berichtsjahr ein Thüringer Volontärnetzwerktreffen statt. Am 10. November 2023 trafen sich rund 30 Volontärinnen und Volontäre von Zeitungsverlagen, Radiosendern und Fernsehstationen in der TLM. Teilnehmende waren auch die über den Aktionsplan geförderten Radio- und TV-Macher. Die Auftaktveranstaltung stand ganz im Zeichen des medienübergreifenden Themas „KI im Journalismus“. Auf großes Interesse beim jungen Auditorium stieß der Impulsvortrag von Richard Gutjahr und Markus Walsch von CROSSMEDIA aus München. Sie referierten über Stand und Perspektiven der KI-Tools, aber auch über die Grenzen der Anwendungen. Außerdem stellte Sascha Devigne von STUDIO 47 aus Duisburg als Best Practice-Beispiel das KI-Tool für TV-Nachrichten „BotCast“ vor.

Erstes Netzwerktreffen der Thüringer Volontärinnen und Volontäre in der TLM

Modul 2 – Projekte
Ziel dieses Fördermoduls war es, das lokalspezifische Programmvolumen zu erhöhen, experimentelle Formate zu entwickeln, neue Zielgruppen anzusprechen und nicht zuletzt, mittelfristig neue, tragfähige Finanzierungsoptionen zu erschließen. Im Berichtsjahr wurden 17 Projektanträge gestellt und bewilligt, die vollständig oder anteilig aus dem Aktionsplan finanziert und gefördert wurden. Innerhalb dieses Moduls konnten 2023/24 damit 32 zusätzliche Sendebeiträge zu lokalspezifischen Themen und in der Regel in Zusammenarbeit mit ortsansässigen Partnern realisiert und ausgestrahlt werden. Hier ein paar Beispiele: salve.tv drehte die in der medialen Öffentlichkeit vielbeachtete Dokumentation „Das kahle Herz – Waldmenschen in Thüringen“ über den Zustand unseres Waldes. Das Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) übertrug zur Landratswahl im Kreis Sonneberg live eine Veranstaltung und Gesprächsrunde mit allen Kandidaten für das Amt. Rennsteig.TV beschäftigte sich in einem seiner Projekte beispielsweise mit der Architekturgeschichte und dem Stadtumbauprogramm in Suhl – insbesondere mit dem Umgang mit der Moderne Ost. Entstanden ist die 45-minütige Reportage „Aufbau, Abriss, Umbau – Architektur in Suhl“. Altenburg.tv entwickelte zusammen mit dem örtlichen Theater ein neues interaktives TV-Quizshow-Format. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Studio und auf den Social-Media-Kanälen wurden dabei auf die „Altenburg-Probe“ gestellt.

  • salve.tv: „Das kahle Herz – Waldmenschen in Thüringen“ (https://www.youtube.com/watch?...)
  • Bühne frei – Südthüringer Regionalfernsehen GmbH
  • Rennsteig.TV: „Aufbau, Abriss, Umbau – Architektur in Suhl“ (Link zu Vimeo)
  • altenburg.tv: „Altenburger Kneipenquiz“


Modul 3 – Kooperationsprojekte

Gefördert werden sollten Kooperationsprojekte der Thüringer Veranstalter zur Berichterstattung über politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Ereignisse von landesweiter Relevanz und deren lokale bzw. regionale Einordnung. Im Rahmen dieses Moduls entwickelten die Veranstalter von altenburg.tv, JenaTV, Oscar am Freitag-TV, Rennsteig.TV, salve.tv und SRF bereits 2021 das Format „Bericht aus Erfurt. Landespolitik aktuell.“ Dieses erfolgreiche Format wurde ebenfalls mit den finanziellen Mitteln aus dem vierten Aktionsplan fortgeführt und regelmäßig bei allen lokalen TV-Veranstaltern in Thüringen ausgestrahlt. Entstanden sind 2023/24 insgesamt 47 Einzelsendungen mit einem – besonders in Hinblick auf die bevorstehende Landtagswahl – sehr beachtenswerten Sendevolumen von rund 24 Stunden. Das Magazin „Bericht aus Erfurt“ beschäftigt sich mit den Themen und der Arbeit des Landtages und der Regierung, sowie deren Auswirkungen auf das Leben der Menschen hier in Thüringen. Neu im Berichtsjahr waren die Bereitstellung der Sendungen auch im Internet und die Beteiligung des im Vorjahr neu zugelassenen Veranstalters Saale Info TV.


Modul 4 – Gemeinschaftsproduktionen durch Einsatz Cloudbasierte Software
Bisher musste für Gemeinschaftsproduktionen (wie beispielsweise Thüringen.TV und Bericht aus Erfurt), zu denen alle Veranstalter Einzelbeiträge zulieferten, ein hoher Zeit- und Personalaufwand betrieben werden. Da die Einzelbeiträge mehrfach formatiert und umgewandelt werden mussten, kam es zwangsläufig zu Qualitätsverlusten. Denn jeder Veranstalter nutzt ein eigenes unabhängiges Redaktionssystem, welches auf der jeweils vorhandenen Hardware aufbaut. Mit einer cloudbasierten Lösung können diese Prozesse allerdings vereinfacht und optimiert werden. Zudem wurde das cloudbasierte Redaktionssystem „Redasys“ so konfiguriert, dass es mit verschiedenen Sendeablaufsystemen genutzt werden kann. Förderhin sind alle gemeinsamen Produktionen oder Liveübertragungen der Thüringer Lokal-TV-Veranstalter schneller und vor allem kostensparender zu realisieren.

Selina Elble (JPG)

Selina Elble

Sachbericht Lokal-TV 2022

Nach den ausgesprochen positiven Erfahrungen bei der Umsetzung des Aktionsplans 2021/22 für lokale Fernsehsender in Thüringen wurde das Förderprogramm für 2022/23 unter etwas veränderten Bedingungen neu aufgelegt.

Im Rahmen des ersten Aktionsplans 2021/22 standen Fördermittel des Freistaats Thüringen in Höhe von 330.000 Euro zur Verfügung, um damit insbesondere ein Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären sowie Projekte und Kooperationsvorhaben zur Steigerung der lokalen Medienvielfalt und des demokratischen Diskurses in der Region zu realisieren. Die Fördermittel für 2021/22 wurden nahezu vollständig an die Lokal-TV-Veranstaltenden ausgezahlt. Als Ergebnis des ersten Maßnahmenpaketes konnten 23 Einzelprojekte bewilligt werden, dabei entstanden insgesamt 159 zusätzliche TV-Produktionen. In Erfurt, Jena und Gotha wurde je eine Volontariatsstelle geschaffen. Die Verwendungsnachweise aller Einzelprojekte sind geprüft und das Fazit fällt ebenso eindeutig wie positiv aus: der Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ hat die Förderziele vollumfänglich erreicht. Er hat zu mehr lokalen und regionalen Informationen für die Zuschauerinnen und Zuschauer, zu einer höheren Attraktivität des Programms, neuen Ausbildungsplätzen und insgesamt mehr Akzeptanz der Thüringer Lokalfernsehstationen beigetragen. Das beweisen nicht zuletzt die Reichweitengewinne bei der letzten Funkanalyse von 2022. Die Untersuchung ergab eine Steigerung der Bekanntheit der lokalen Thüringer Fernsehveranstaltenden seit 2018 um fast 30 Prozent und eine Steigerung der Nutzung der Programme sogar um fast 40 Prozent.

Modulüberblick und Beispiele

Auch der Aktionsplan 2022/23 besteht wieder aus den drei Modulen. Allerdings hat sich die Prioritätensetzung zwischen den Modulen etwas verändert. Insgesamt stehen weniger Mittel zur Verfügung. Für die Fördermaßnahmen können in diesem Jahr nur 200.000 Euro ausgeschüttet werden.

Modul 1: Redaktionsvolontariate
Die Gewinnung von qualifiziertem Nachwuchs ist eine wichtige, aber nicht ganz einfache Aufgabe für die Lokal-TV-Veranstaltenden. So konnten innerhalb des ersten Aktionsplanes nur drei von sechs Sendern überhaupt eine geeignete Volontärin bzw. einen Volontär finden. Zugunsten einer vierten Volontärsstelle bei Rennsteig.TV wurden 2022/23 die Mittel für Projekte im Modul 2 und 3 gekürzt. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeit der Fördermaßnahme können die Volontärinnen und Volontäre bei Oscar am Freitag-TV, salve.tv und JenaTV ihr zweites, gefördertes Ausbildungsjahr absolvieren. Für die Volontärinnen und Volontäre bietet die TLM wie im Vorjahr ein umfangreiches, ausbildungsbegleitendes journalistisches Schulungsprogramm an. Im Februar 2023 werden die vier jungen TV-Macherinnen und -Macher eine gemeinsame Live-Abschlusssendung produzieren.

Beispiele für TV-Beiträge der Volontärinnen und Volontäre


Modul 2 - Projekte
Ziel dieses Fördermoduls ist es, das lokalspezifische Programmvolumen zu erhöhen, experimentelle Formate zu entwickeln, neue Zielgruppen anzusprechen und nicht zuletzt, mittelfristig neue, tragfähige Finanzierungsoptionen zu erschließen. Im Aktionsprogramm 2021/22 lag der Förderschwerpunkt noch eindeutig bei den Projekten. Es konnten 22 Projekte bzw. 147 TV-Beiträge realisiert werden.

Nach der Reduzierung des Finanzvolumens in diesem Modul sind mit bisher fünf gestellten und positiv beschiedenen Anträgen bereits 31.000 Euro von insgesamt 48.000 Euro für den Förderzeitraum 2022/23 verplant.

Projektbeispiele der Thüringer Lokal-TV-Sender

Modul 3 – Kooperationsprojekte

Gefördert werden sollten Kooperationsprojekte der Thüringer Veranstalterinnen und Veranstalter zur Berichterstattung über politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Ereignisse von landesweiter Relevanz und deren lokale bzw. regionale Einordnung. Im Rahmen dieses Moduls entwickelten die Veranstalterinnen und Veranstalter von altenburg.tv, JenaTV, Oscar am Freitag-TV, Rennsteig.TV, salve.tv und Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) das Format „Bericht aus Erfurt. Landespolitik aktuell.“ Ein gemeinsames Magazin über die Landespolitik sowie deren lokale und regionale Auswirkungen hatten die Fernsehsender trotz mehrfacher Anläufe aus eigener Kraft bisher nicht realisieren können. Dabei erweist sich gerade dieses Format als ein wichtiger Beitrag zur Stärkung der Marke Lokal-TV in Thüringen. Die Berichterstattung wird auch 2022/23 fortgesetzt. Allerdings mussten auch hier die Finanzmittel reduziert werden, sodass nur noch sechs statt wie bisher 12 Magazinsendungen entstehen werden.

Beispiele für das landespolitische Gemeinschaftsmagazin

„„Mit dem Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären bekommen junge Medienschaffende einen vertieften Einblick in die Arbeit von Lokalmedien. Durch die engagierte Umsetzung wird lokale Vielfalt und damit auch der demokratische Diskurs unterstützt.““

TLM-Direktor Jochen Fasco

Dreh unter Coronabedingungen (JPG)

Sachbericht Lokal-TV 2021

Viele zusätzliche TV-Produktionen bei den lokalen Fernsehsendern, ein Social Media-Projekt und drei Volontariatsstellen

Im März 2021 unterzeichneten Prof. Dr. Benjamin Immanuel Hoff, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Thüringer Staatskanzlei, und Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM), einen Kooperations- und Weiterleitungsvertrag für den Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“. Im Rahmen dieses Aktionsplans stehen den Thüringer Bürgerradios und Lokalfernsehveranstaltenden Fördermittel zur Verfügung, um damit insbesondere ein Programm zur Ausbildung von Volontärinnen und Volontären sowie Projekte und Kooperationsvorhaben zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses zu realisieren. Der Aktionsplan soll den lokalen TV-Veranstalterinnen und -Veranstaltern helfen, neue Zielgruppen anzusprechen, das Portfolio der bisherigen Berichterstattung zu erweitern, die Attraktivität der Programme und Internetangebote zu erhöhen und so mittelfristig neue, tragende Finanzierungsoptionen zu erschließen.

Das Förderprogramm läuft noch bis Februar 2022. Bereits nach vier Monaten kann ein ausgesprochen positives Zwischenfazit für den Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ gezogen werden. Schon bis Juni 2021 konnten von der TLM insgesamt 13 umfangreichere und kleinere Projektanträge der lokalen Fernsehveranstaltenden bewilligt werden. Außerdem wurden drei Volontariatsstellen in Jena, Gotha und Erfurt geschaffen. Bisher wurden Finanzmittel in Höhe von insgesamt 223.850 Euro abgerufen bzw. verplant. Hinter den 13 Anträgen stehen 80 Fernsehproduktionen, die zum Teil bereits ausgestrahlt wurden oder in der nächsten Zeit entstehen und ein Social Media-Projekt. All diese TV-Formate – Beiträge, Magazinsendungen, Serien, Liveübertragungen, Aufzeichnungen, Produktionen und Co-Produktionen, Kultur- und Politiksendungen – wären ohne das Förderprogramm nicht realisierbar gewesen. Sie tragen zu mehr lokalen und regionalen Informationen für die Zuschauerinnen und Zuschauer, zu mehr Attraktivität und Akzeptanz der lokalen Fernsehsender bei.

In Altenburg entstanden 16 Clips zum Kultursommer als Gemeinschaftsproduktion mit dem Theater Altenburg Gera. Hier werden Orte mit Tanz-, Konzert- und Theaterdarbietungen verknüpft, wie z. B. ein historischer Altenburger Friseursalon mit Arien aus Rossinis Oper „Der Barbier von Sevilla“. Rennsteig.TV realisierte die Fotoausstellung „Lebensmomente“ mit Werken von Karl-Heinz Richter und Thüringer Autorinnen und Autoren, die sonst pandemiebedingt nicht hätten gezeigt werden können. Im Mai 2021 starteten die Fernsehveranstaltenden altenburg.tv, JenaTV, Oscar am Freitag-TV, Rennsteig.TV, salve.tv und Südthüringer Regionalfernsehen (SRF) ein großes Kooperationsprojekt, um gemeinsam über landesweit relevante Themen zu berichten. Es werden insgesamt 12 Magazinsendungen mit großem Produktionsaufwand entstehen, die sich vorrangig mit der Thüringer Landespolitik sowie deren lokale und regionale Auswirkungen und Einordnungen beschäftigen. Mehr und detailliertere Projektbeispiele finden Sie in diesem Zwischenbericht über Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“.

Der Aktionsplan "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“
Bereits vor zwei Jahren hatten die TLM und die Thüringer Staatskanzlei beim Institut für Europäisches Medienrecht das Gutachten „Aktive Sicherung lokaler und regionaler Medienvielfalt – Rechtliche Möglichkeiten und Grenzen“ in Auftrag gegeben. Darin wird nicht nur die Relevanz lokaler und regionaler Informationsangebote und deren Vielfalt als wichtige Faktoren für das Funktionieren unserer Demokratie unterstrichen, sondern auch verfassungsmäßige Ansätze zur Förderung von Lokal-TV aufgezeigt. Der Aktionsplan ist ein folgerichtiger Schritt, um die Thüringer Medienlandschaft zu stärken und zukunftssicher zu machen.

Der Aktionsplan wurde im vergangenen Jahr schon sehr erfolgreich von den Thüringer Bürgerradios umgesetzt. Erstmalig wurden 2021/22 auch die lokalen und regionalen Fernsehsender in die Fördermaßnahmen einbezogen. Für die Umsetzung haben die Thüringer Staatskanzlei und die TLM einen Kooperations-/Weiterleitungsvertrag geschlossen. Die TLM ist dabei das Bindeglied zwischen den Bürgerradios, den Lokalfernsehveranstaltenden und der Thüringer Staatskanzlei und ein Garant, dass die Mittel auch staatsfern vergeben werden.

Im Rahmen des Aktionsplans "Lokale Vielfalt – Demokratie in Thüringen stärken“ stehen für die Lokalfernsehveranstaltenden Fördermittel des Freistaats Thüringen in Höhe von 330.000 Euro zur Verfügung.

Maßnahmepaket für die lokalen und regionalen TV-Sender

Drei Module mit verschiedenen Schwerpunktsetzungen:

Modul 1:
Mehr Regionalität, Vielfalt vor Ort und zielgruppenspezifische Informationsangebote

Kernkompetenz und Auftrag der Thüringer Lokalfernsehveranstaltenden ist die lokale Information, die Berichterstattung und Einordnung des Geschehens vor Ort. Das erfolgt bei allen Veranstalterinnen und Veranstaltern mit viel Engagement und in aller Regel sehr wenig Personal. Für eine Verstetigung der Angebote ist die Gewinnung qualifizierten Nachwuchses unerlässlich.

Deshalb werden die Veranstalterinnen und Veranstalter mit je einem Redaktionsvolontariat unterstützt, welches inhaltlich so ausgerichtet ist, dass das Aufarbeiten regionalspezifischer Besonderheiten – die über das originäre Sendegebiet hinausgehen können – im Vordergrund steht. Durch einen gezielten Programmaustausch der TV-Stationen untereinander werden die Beiträge zusätzlich in die Fläche getragen.

Modul 2:
Neue Themen entwickeln, neue Schwerpunkte setzen, neue Zielgruppen gewinnen

Ziel dieses Moduls ist es, das lokalspezifische Programmvolumen zu stärken, nicht zuletzt, um die Attraktivität der Programme zu erhöhen um mittelfristig neue, tragende Finanzierungsoptionen zu erschließen.

Die Thüringer Veranstalterinnen und Veranstalter entwickeln und realisieren im Rahmen dieses Moduls Projektideen zu Themen, Schwerpunkten und Zielgruppen, die das Portfolio der bisherigen Berichterstattung erweitern, ihre Attraktivität erhöhen und so langfristig den Mehrwert als lokaler Informationshotspot in der Region verankern.

Modul 3:
Mehr Vernetzung und Kooperation zur Steigerung der lokalen Vielfalt und des demokratischen Diskurses

Gefördert werden Kooperationsprojekte der Thüringer Veranstalterinnen und Veranstalter zur Berichterstattung über politische, kulturelle, wirtschaftliche und sportliche Ereignisse von landesweiter Relevanz und deren lokale bzw. regionale Einordnung. Durch die Verknüpfung überregionaler Ereignisse mit den regionalen und lokalen Auswirkungen wird Raum geschaffen, den demokratischen Diskurs anzuregen und zu fördern.

Hier besteht auch die Gelegenheit, mit anderen Medienpartnerinnen und -partnern aus der lokalen Szene Kooperationen zu initiieren, um interdisziplinär z. B. mit Bloggern und weiteren Akteurinnen und Akteuren analog und digital in Diskurs zu treten.


Ausgewählte Pressemitteilungen aus unserem Archiv

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01.07.2025

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Die Thüringer Lokalfernsehveranstalter und Bürgerradios können auch in diesem Jahr wieder die Förderung von journalistischen Volontariaten und spezifischen Einzelprojekten beantragen.

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Bei ihrem Parlamentarischen Abend am 13. September zog die TLM im Thüringer Landtag gemeinsam mit den Veranstaltern eine positive Zwischenbilanz. TLM-Direktor Jochen Fasco bedankte sich bei den Abgeordneten und der Landesregierung für die Finanzierung des Aktionsplanes aus dem Landeshaushalt, die die TLM an lokale Rundfunkveranstalter transparent, diskriminierungsfrei und staatsfern weitergibt.

TLM-Pressemitteilung vom 14. September 2023

Berichtsdownloads

Zwischenbericht Lokal-TV und Bürgermedien 2022 (PDF)

Gemeinsamer Bericht Lokal-TV und Bürgermedien 2022

Zwischenbericht Lokal-TV 2021 (PDF)

Bericht Lokal-TV 2021

Zwischenbericht Bürgermedien 2021 (PDF)

Bericht Bürgermedien 2021