Plattformen und Intermediäre prägen zunehmend die Online-Medienlandschaft. Vielfach ergänzen sie die Angebote der klassischen Medien (Printmedien, Rundfunk), teilweise verdrängen sie diese. Sie erweitern bestehende und schaffen neue Nutzungsmöglichkeiten. Die wachsende Bedeutung dieser Dienste wirft die Frage nach den rechtlichen Rahmenbedingungen auf.
Die bisherigen Bestimmungen des Medienrechts passten nur sehr eingeschränkt für Medienplattformen und Medienintermediäre. Der neue Medienstaatsvertrag versucht, die entstandene Lücke zu schließen. Er enthält nähere und spezifische Regelungen zu einzelnen dieser Dienste. Zu unterscheiden ist danach zwischen Medienplattformen und Benutzeroberflächen, Medienintermediären sowie Video-Sharing-Diensten. Der Medienstaatsvertrag sieht jeweils allgemeine und spezifische Anforderungen für diese Diensteanbieter vor.
Die 11. Jenaer Medienrechtlichen Gespräche von Friedrich-Schiller-Universität und Thüringer Landesmedienanstalt stellen insbesondere Medienplattformen und Medienintermediäre in den Mittelpunkt und gehen unter anderem den folgenden Fragen nach:
- Welche Bedeutung kommt diesen Diensten der in der heutigen und künftigen Medienlandschaft zu?
- Welcher Regulierungsbedarf besteht und welche Regulierungsinstrumente sind sachgerecht?
- Welche rechtlichen Anforderungen sind im Medienstaatsvertrag vorgesehen?
- Wie sind diese Regelungen zu bewerten?
- Wie werden die Medienanstalten mit den Vorgaben des Medienstaatsvertrages umgehen und welche Praxiserfahrungen gibt es?
Die Veranstaltung bietet die Gelegenheit, diese und weitere Fragen zu diskutieren sowie Erfahrungen auszutauschen. Sie wird online stattfinden und die Möglichkeit zur interaktiven Beteiligung vorsehen. Die Teilnahme ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen ist eine vorherige Anmeldung bis zum 23. April 2021 erbeten.
Programm:
Eröffnung
Jochen Fasco, TLM, und Prof. Dr. Christian Alexander, FSU
Funktionsweise und Relevanz von Intermediären in der heutigen Medienwirklichkeit
Prof. Dr. Birgit Stark, Institut für Publizistik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Medienplattformen, Medienintermediäre und Video-Sharing-Dienste - Wer ist Normadressat des neuen Medienstaatsvertrags?
Prof. Dr. Marc Liesching, Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur, Leipzig
Mit deutschem Medienrecht gegen Google, Twitter und Co? Was die Medienanstalten für Meinungsvielfalt und Jugendschutz auf internationalen Plattformen tun können
Thomas Fuchs, Direktor der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein
Nachfragen und Diskussion
Kontakt:
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Medienrecht | Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena | Carl-Zeiß-Str. 3, 07743 Jena | Telefon: +49 (0)3641 942-100 | E-Mail: ls-alexander@uni-jena.de | www.rewi.uni-jena.de/JMRG