16.11.2016

TLM Garant für Meinungsvielfalt auch in digitaler Gesellschaft

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Jahresempfang mit Ministerpräsident Bodo Ramelow und VPRT-Vize Julian Geist

Mehr als 200 Gäste folgten am 15. November der Einladung der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) zum Empfang anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums.

Jochen Fasco, Direktor der TLM, erinnerte in seiner Begrüßungsrede an die Bedeutung einer freien Mediengesellschaft und machte sich für deren Erhalt im digitalen Zeitalter stark. „Es liegt in der Natur der Landesmedienanstalten, für größtmögliche Meinungsvielfalt, also Angebots- und Anbietervielfalt, im Sinne der Mediennutzer einzutreten, weil das enorm wichtig ist für unsere Demokratie. Gerade in der digitalen Medienwelt leisten die Medienanstalten heute und in Zukunft dazu einen wichtigen Beitrag. Zum einen durch die Arbeit auf dem Gebiet der Programmaufsicht und Vielfaltssicherung, zum anderen durch gemeinsame Vorschläge zu den großen politischen Themen einer konvergenten Medienordnung – beispielsweise zur Netzneutralität, zur Regulierung von Intermediären oder zur Fortentwicklung der Plattformregulierung“, so Fasco.

Ministerpräsident Bodo Ramelow machte seine Wertschätzung für die TLM deutlich. Er zeigte in seiner Festrede Perspektiven der Mediendemokratie auf und hob die herausragende Rolle freier Medien für unsere Gesellschaft hervor. Für ihn sind unabhängige und verlässliche Ankermedien als Inseln im globalen Informationsmeer sowie eine unabhängige Medienaufsicht durch die Landesmedienanstalten Garanten für eine sachorientierte Meinungsbildung eines jeden Einzelnen – und damit für unser demokratisches Zusammenleben.

Julian Geist, Konzernsprecher ProSiebenSat.1 Media SE und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VPRT e. V., erläuterte in seinen Gedanken zu Medien und Medienfreiheit, dass die Basis für die Medienfreiheit ein Vertrauensvorschuss ist, den der Bürger bisher Medien und Staat eingeräumt hat. Um dem aktuell zunehmenden Vertrauensverlust zu begegnen, müssen insbesondere Journalisten und Politiker ihr Handeln wieder stärker an Ehrlichkeit, Anerkennung der Bürgerinteressen, Rechenschaftspflicht für eigenes Verhalten und Transparenz orientieren. Er machte sich stark für einen flexiblen medienpolitischen Rahmen. Dabei müssten die Rahmenbedingungen geklärt werden, die die Politik für die Teilhabe aller Bürger an digitaler Infrastruktur schaffen muss, die wirtschaftliches Arbeiten von Bürgern, Schöpfern und Mittlern ermöglicht und die jedem Einzelnen Transparenz über die digital gesammelten Daten gibt.

Abschließend machte sich der Vorsitzende der TLM-Versammlung, Johannes Haak, stark für eine freie, unabhängige Medienaufsicht durch die Landesmedienanstalten und unterstrich deren Verantwortung auch für die Einhaltung der für die Zukunft von Julian Geist geforderten Rahmenbedingungen. Er betonte die Wichtigkeit eines pluralistisch mit Vertretern aller wesentlichen gesellschaftlichen Gruppen und Organisationen besetzten Aufsichtsgremiums.

Anlässlich des Jubiläums hat sich die Versammlung der TLM mit den aktuellen und zukünftigen Entwicklungen der Mediengesellschaft auseinandergesetzt und zu den zentralen Entwicklungslinien sechs Punkte verabschiedet (Anlage). Außerdem hat die TLM die Sonderausgabe „Ideen zur Medienzukunft“ ihres Magazins „up²date“ veröffentlicht. Diese kann hier: http://www.tlm.de/epaper/up2da... gelesen werden. Druckexemplare gibt es in der TLM.

Anlagen:
25 Jahre TLM – Überlegungen zur Entwicklung der Mediengesellschaft – Herausforderungen für Politik, Regulierung und Akteure

Fotos: (Wolfram Schubert)