Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2019

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Preisträgerinnen und Preisträger und Jury des Rundfunkpreises Mitteldeutschland 2019 - Hörfunk

Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2019 - Hörfunk

Hier finden Sie die Preisträger in der Sparte Hörfunk.

Fotos: Wolfram Schubert

Preisträgerin und Nominierte mit Laudator Sergej Lochthofen, Jurymitglied (JPG)

Preisträgerin und Nominierte mit Laudator Sergej Lochthofen, Jurymitglied

Kategorie "Beste Moderation"

1. Preis (2.500 Euro): Lucie Militzer, "LandesWelle Thüringen am Vormittag und Mittag - mit Lucie Militzer", LandesWelle Thüringen

Gute Laune, gepaart mit klassischem Radio und einer Moderatorin, die es versteht, dass selbst scheinbar dröge Nachrichten den Hörern ein Lächeln ins Gesicht zaubern, das ist Lucie Militzer. Da stottert sich ein wichtiger Funktionär ab, um zu erklären, warum man einen Flughafen bestreikt, auf dem ohnehin kein Flugzeug landet. Da löst ein Haufen müffelnder Schuhe einen Polizeiansatz aus und hilft dem Nikolaus bei seiner wichtigen Arbeit. Da schmilzt selbst der letzte bierernste Angler dahin, wenn er von der Moderatorin der LandesWelle um Verzeihung gebeten wird, für eine, nun ja, nicht ganz korrekte Meldung. Heimat ist ein altes, aber scheinbar neu entdecktes Zauberwort unserer Zeit. Heimat kann vieles sein. Auch eine freundliche Stimme im Autoradio am Morgen, ist Heimat. Die Jury war sich schnell einig, dass nicht immer nur die großen Formate Aufmerksamkeit verdienen. Oft sind es gerade die kurzen, aber knackigen Geschichten, die im Gedächtnis bleiben.

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Barbara Klabunde und Ted Stanetzky,
    "radio SAW Classic Show", radio SAW
  • Andreas Godehardt, Barbara Klabunde, Sebastian Rätzel, Stephanie Reich, Christoph Schödel und Jan Seifert
    "Das radio SAW Nachtjournal", radio SAW

Preisträgerin und Nominierte (JPG)

Preisträgerin und Nominierte

Kategorie "Bester Beitrag"

1. Preis (2.500 Euro) Sigrun Rottstädt, „Philharmonie macht Schule“, apollo radio)))

Die Hochkultur geht in die Plattenbausiedlung und zwar nach Dresden-Gorbitz. Seit zwei Jahren gibt es das Projekt der 139. Grundschule mit der Dresdner Philharmonie. Die Kinder zum „Teil einer Bühne“ zu machen, ihre unglaubliche Nervosität in Identifikation mit „ihrem Konzert“ zu verwandeln, ist nur ein Ziel dieser Kooperation. Sigrun Rottstädt schafft es, Zuhörer miterleben zu lassen, wie Kin-der über sich selbst hinaus wachsen und zu kleinen Helden werden. Erzählt wird die Geschichte in vielen kleinen und überraschenden Episoden. Die Redakteurin verwendet prägnante und atmosphärische O-Töne und kurze Musik-Takes. Ihre Dramaturgie ist gut gebaut und rund. Sie unterlegt, überblendet und endet mit einem furiosen Musik-O-Ton-Finale. Die Jury befand, dass ein Radiostück entstanden ist, das informiert, Gefühle vermittelt und Mut macht.

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Lars Frohmüller, Janina Kersting, Stefan Pollak und Ronny Schulz,
    „Sachsen-Anhalts Feuerwehren – die Retter des Dürresommers 2018“, Radio Brocken
  • Adi Rückewold,
    „Das Doping-Hotel“, ANTENNE THÜRINGEN

Preisträger und Nominierte mit Laudator Prof. Dr. Paul Bartsch, Jurymitglied (JPG)

Preisträger und Nominierte mit Laudator Prof. Dr. Paul Bartsch, Jurymitglied

Kategorie „Beste eigenproduzierte Werbung/Beste selbstentwickelte Promotion“

1. Preis (1.000 Euro) LandesWelle-Team, „Gute Nachbarn, gute Taten“, LandesWelle Thüringen

„Tue Gutes und rede darüber“ – vor rund sechzig Jahren von einem Marketing-Experten zum Titel eines Buches über Public Relations gemacht und längst zum geflügelten Wort geworden – so könnte es auch über dieser Aktion der Landes-Welle Thüringen stehen, und das gleich im doppelten Sinne: Zum einen sind da die ganz unterschiedlichen Initiativen und Angebote in verschiedenen Thüringer Orten, über die informativ und emotional zugleich geredet wird, zum anderen konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer im Internet darüber abstimmen, welches dieser sozialen Projekte durch die LandesWelle Thüringen ein ganzes Jahr lang durch Präsentation, Unterstützung und Marketing unterstützt werden soll. Selbst-redend, Promotion-Aktionen sollen Aufmerksamkeit erzeugen, sie können aber auch eine landesweite Kette von echter Wertschätzung und Hilfe in Gang setzen. Eine Win-Win-Strategie im besten Sinne des Wortes.

Nominierte Beiträge (jeweils 250 Euro)

  • Melek Bühler, Simon Dietze, Amrei Gericke, Janina Kersting und Gregor Klimmasch,
    „Unser Herz schlägt für Sachsen-Anhalt! Unser Herz schlägt fürs Ehrenamt. Wir sagen DANKE!“, Radio Brocken
  • Janina Kersting,
    „Bei Stau – Rettungsgasse!“, Radio Brocken

Preisträger mit Laudatorin Margit Jung MdL, Vizepräsidentin des Thüringer Landtages (JPG)

Preisträger mit Laudatorin Margit Jung MdL, Vizepräsidentin des Thüringer Landtages

Sonderthema „Heimat“

1.000 €, gestiftet vom Thüringer Landtag: Steffen Lukas und Claudia Switala, „Das RADIO PSR Sächsikon“, RADIO PSR

„Heimat“ ist ein Begriff mit viel Vergangenheit. Derzeit erlebt er ein großes Revival. Dabei macht die vage Unbestimmtheit des Begriffes ihn ausgesprochen anfällig für Aufladungen aller Art. Und darum werden die Debatten um die Deutungshoheit, um „den vermeintlich richtigen Begriff von Heimat“ auch so heftig geführt. Die ganz konkrete Heimat hingegen ist etwas sehr Individuelles – ein Sehnsuchtsort beispielsweise, Zugehörigkeit, Menschen – oder noch etwas ganz anderes. Den Machern des RADIO PSR Sächsikons gelingt ein Spagat mit viel Charme und Witz: Das Heimatgefühl der Sachsen anzusprechen, aber gleichzeitig auch zu zeigen, wie unterschiedlich sie doch sind. Es wird beschworen, ohne dass das Wort jemals ausgesprochen wird. Die Moderatoren schaffen es, in kurzen Gesprächen mit den Hörern große Nähe und ein positives Wir-Gefühl herzustellen.

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Preisträger mit Laudator Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz, SLM

Länderpreis Sachsen (500 Euro)

Karsten Kolliski „Einfach stark! Ideen made in Chemnitz“, Radio Chemnitz

Karsten Kolliskis Reihe heißt „Einfach stark! Ideen made in Chemnitz“ und da geht es um Menschen, die aus Altem Neues machen. Upcycling heißt der Trend. Aus Kronkorken, Buntstiften und Porzellanscherben wird Schmuck. Alte Jeans werden zu Hundegeschirren und Schirmstoffe zu Jacken – es ist immer wieder überraschend, mit welchen Ideen vermeintlicher Müll zu neuen Produkten verwandelt werden kann. Es sind Hinhörer – auch weil Karsten Kolliski all diese kreativen Köpfe eben nicht irgendwo bei YouTube gefunden hat, sondern in seiner Stadt. Kurz und gut – also in unter drei Minuten pro Folge – widmet sich die Beitragsreihe einem gesellschaftlich relevanten Thema, sorgt für viele Aha-Effekte und zeigt dann eben doch, wie bunt Chemnitz ist.

Preisträger mit Laudatorin Annekatrin Valverde, Medienanstalt Sachsen-Anhalt (JPG)

Preisträger mit Laudatorin Annekatrin Valverde, Medienanstalt Sachsen-Anhalt

Länderpreis Sachsen-Anhalt (500 Euro)

Simon Dietze, Janina Kersting, Gregor Klimmasch und Markus König, „Der Radio Brocken Sachsen-Anhalt Reporter“, Radio Brocken

Das blaue Reportermobil ist überall, wo in Sachsen-Anhalt etwas los ist. Simon Dietze traut sich auch dort hin, wo es schwierig ist, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. Seine Reportagen und Interviews sind Höhepunkte in der Morgenshow von Radio Brocken. Er lässt die Hörer schmunzeln, wenn er im Selbstversuch den langsamsten Fahrstuhl des Landes testet oder darüber fachsimpelt, wie sich wohl der einsame Elch in einer Rinderherde fühlt. Der Sachsen-Anhalt-Reporter setzt sich für die Menschen ein, bleibt dran an den Themen, berichtet immer wieder. Ohne seine Hartnäckigkeit wäre zum Beispiel die fiese „Blitzerfalle“ in Halle nie entschärft worden. Und Simon Dietze hat Talent, mit Menschen zu reden. Es macht Spaß, ihm und den weiteren Moderatoren zuzuhören und so den Tag zu beginnen.

Preisträger mit Laudator Jochen Fasco, TLM (JPG)

Preisträger mit Laudator Jochen Fasco, TLM

Länderpreis Thüringen (500 Euro)

Eduard Schreiber und Thomas Wetzel, „Rupfi“, ANTENNE THÜRINGENEduard Schreiber und Thomas Wetzel, „Rupfi“, ANTENNE THÜRINGEN

In Erfurt pflegt man ein besonderes Verhältnis zu Bäumen. Es sind Geschichten von Demos und Kettensägen, von „Baumrettern“ und „Baumrupfern“. Mit der BUGA 2021 und dem geplanten Baumkronenpfad gehen die Diskussionen bereits in eine neue Runde. In all dem Für und Wider wurde der etwas kahle Weihnachtsbaum auf dem Domplatz für kurze Zeit zu einem innerstädtischen Symbol der Versöhnung. Weihnachtsfrieden 2018. Der Beitrag lässt die Hörer Rupfis Metamorphose vom hässlichen Entchen zu einer Art nadelnden Lichtgestalt miterleben. Und Rupfi wurde nicht nur das, er wurde zu einem Medienereignis. Eine Meldung, die es durch alle lokalen Medien über das Internet in den Olymp der internationalen Aufmerksamkeit geschafft hat. Dieser Beitrag hat alles, was gutes Radio ausmacht. Er ist witzig, ja satirisch und informativ – und er lädt zum Nachdenken ein über die berühmte „lichte Fichte“, Thüringen und die Welt.


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