Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2017

Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2017 - Hörfunk

Hier finden Sie die Preisträger in der Sparte Hörfunk.

(Fotograf: Wolfram Schubert)

Preisträger und Nominierte mit Laudator Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff (JPG)

Preisträger und Nominierte mit Laudator Minister Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff

Kategorie "Bester Beitrag"

1. Preis (2.500 Euro) Jens Czerwinka „Schande“, Radio Dresden

Mit drei hochkant aufgestellten Bussen will Manaf Halbouni ein Zeichen setzen: Für Menschlichkeit und den Dialog zwischen den Kulturen. Inspirieren ließ sich der Künstler dabei von dem Foto einer Barrikade in Aleppo. Das Aufstellen seines Antikriegs-Mahnmales vor der Dresdner Frauenkirche wird von tumultartigen Szenen begleitet. Für die Einen ist das Kunstwerk „spektakulär“ für die Anderen nichts als „Schrott“. Der Reporter Jens Czerwinka ist vor Ort, fängt die Stimmung und die Stimmen ein: Die Aggression, das Skandieren bekannter Phrasen, die Erklärungsversuche und das Scheitern der Kommunikation. Wenig später können sich die Hörer selbst ein Bild machen. Der entstandene O-Ton-Bericht hat alles, was gutes Radio ausmacht. Radio ist ein schnelles und ein emotionales Medium. Die Beschränkung auf Atmosphäre und O-Töne erhöht die Authentizität und verpflichtet den Hörer geradezu, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Bettina Ehrlich, „Zum Tag der Befreiung: Lass uns reden!“, ANTENNE THÜRINGEN
  • Lucie Militzer, „Weihnachtskalorien verbrennen“, LandesWelle Thüringen

Preisträgerinnen und Nominierte mit Laudator Sergej Lochthofen (JPG)

Preisträgerinnen und Nominierte mit Laudator Sergej Lochthofen

Kategorie "Beste Moderation"

1. Preis (2.500 Euro) Barbara Klabunde und Sina Peschke „Sina Peschke trifft Horst Lichter“, radio SAW

Der Beitrag kommt nicht wie ein stures Abfragen, sondern wie ein Gespräch zwischen zwei vertrauten Menschen daher. Es wird geplaudert, gelacht und gewitzelt, ohne zu vergessen, worum es geht: Das Porträt eines Mannes, der in seinem Leben nicht nur Höhen, sondern auch Untiefen erlebt hat. Sicher, Horst Lichter ist ein guter Erzähler, der seine Pointen zu setzen versteht. Aber gerade so einen Profi durch behutsame Führung dorthin zu bringen, wohin man ihn haben will, das zeugt von hoher Professionalität. Es bedarf eines besonderen Gespürs, wenn ein Thema, wie der Tod in einer auf Unterhaltung abzielenden Sendung nicht einfach ausgespart wird. Am Ende bleibt nur eine Frage: Was denn, ist schon wieder eine Stunde um?

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Romy Anders und Christian Geutner, „Der Weihnachtsmann für Madea“, ANTENNE THÜRINGEN
  • Lucie Militzer, „Weihnachtskalorien verbrennen“, LandesWelle Thüringen

Preisträger und Nominierte mit Laudatorin Ine Dippmann (JPG)

Preisträger und Nominierte mit Laudatorin Ine Dippmann

Kategorie „Beste eigenproduzierte Werbung/Beste selbstentwickelte Promotion“

1. Preis (1.000 Euro) Maribel de la Flor und Matze Schmak „MATZES LUTHERLADEN“, ANTENNE THÜRINGEN

„Die Kreativität der Marketingabteilungen kennt keine Grenzen“, sagt Matze Schmak und schließt eine Wette ab: Im Jahr des Reformationsjubiläums wird er jeden Tag einen anderen Luther-Fan-Artikel vorstellen: Von der Quietsche-Ente mit Luthermütze bis zum tintenfarbenen Luther-Energydrink. Unterhaltsam, informativ und witzig setzt sich das Morgenteam mit dem Reformationsjubiläum auseinander. Die originelle Aktion festigt die Bindung zu den Hörern – die fiebern mit und weisen Matze Schmak auf immer neue Luther-Utensilien hin. Neben einer guten Idee braucht es auch eine starke Personality – vor allem im Frühprogramm. Matze Schmak ist so ein Morgenmoderator. Er nutzt die Aktion, um Kollegen und Hörern noch ein weiteres Talent zu präsentieren. Er spielt selbst Orgel.

Nominierte Beiträge (jeweils 250 Euro)

  • Henriette Fee Grützner, Marco Brandt und Maximilian Reeg „RADIO PSR macht Licht in Sachsen“, RADIO PSR
  • Gregor Schenk „Saitenwechsel - 10 Jahre Audioinvasion“, detektor.fm

Preisträgerin (JPG)

Preisträgerin

Länderpreis Sachsen

Friederike Holzapfel „Fußball-Live-Reportage aus dem RB Leipzig Stadion“, RADIO PSR

Frisch, frech, sächsisch ist die Erfolgsgeschichte des RB Leipzig. Der Rasenballsportverein hat es innerhalb kürzester Zeit in die erste Bundesliga und sogar in die Champions League geschafft. Und ebenso frisch, frech und sächsisch berichtet Freddy Holzapfel auch von jedem Heimspiel aus dem Leipziger Stadion. Radio PSR lässt beim Fußball eine Frau ran – und das ist ein gutes Signal. Eine weitere weibliche Stimme behauptet sich in der Männerdomäne. Sie tut es herzlich-sympathisch und hochprofessionell, faktensicher und emotional. Die Ansprechhaltung ist durchaus parteiisch und auf Augenhöhe mit den Fans. So feiert die Reporterin das „2:1 für uns“, mit Stolz in der Stimme auf den Leipziger Überraschungs-Zweiten der letzten Saison. Freddy Holzapfel serviert ihre Sportberichte kurz, knapp und unterhaltsam, lädt die Hörer zur Identifikation ein und reißt nicht nur Sportfreunde mit.

Preisträgerin mit Laudator Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz (JPG)

Preisträgerin mit Laudator Prof. Dr. Rüdiger Steinmetz

Länderpreis Sachsen-Anhalt

Barbara Klabunde, Stefan Köhler, Jana Lammich, Alexander Neumann, Nadine-Henriette Rathke, Alex Schmidt, Simon Schmolke, Maik "Scholle" Scholkowsky und Torsten Springer „radio SAW - Volkers Vermächtnis“, radio SAW

13. Februar 2017, 05.00 Uhr. „Ein Montagmorgen wie kein anderer“. Von fünf bis zehn muss das Lächeln auf den Lippen zu hören sein. An diesem frühen Morgen jedoch ist der Krebs eingebrochen in die Smiley-Welt der Morningshow. Volker Haidt war vier Tage zuvor verstorben. Er war 20 Jahre lang Morgenmoderator, die Stimme, das Gesicht von SAW-„Muckefuck“. Das Team hat Material zusammengestellt: O-Töne, die die Stimmung nicht herunterziehen sollen – ganz im Sinne „Volkers“. Die Moderatorenkollegen erzählen ihre On-air- und Off-air-Geschichten mit ihm, mit „Pipi in den Augen“, wie Volker Haidt zu sagen pflegte. Volker „war ein Komödiant, ein ernster Mensch, ein begnadeter Musiker, ein Charmeur, Wort-Akrobat, hatte einen ganz besonderen Humor.“ Kurz, er war radiobegeistert. Und er hat für das „Muckefuck“-Team 2014 den Deutschen Radiopreis für die beste Morningshow bekommen. Bewegend und authentisch auch das Hörer-Feedback über Facebook und Telefon: „Der fünfte Platz am Frühstückstisch wird immer für Dich freigehalten“, „Tränen laufen ohne Ende“, „Du warst 20 Jahre da für uns. Er fehlt uns.“. Das gesamte SAW-Morgenshow-Team hat es mit der bewegenden „Show“ geschafft, uns nicht „runterzuziehen“, sondern fröhliche Erinnerungen wach werden und „Volker“ aus dem Radiohimmel herunter moderieren zu lassen. Sie alle haben „Volkers Vermächtnis“ zu einer überwältigenden Werbung für das lineare Radio gemacht.

Preisträgerin mit Laudator Jochen Fasco (JPG)

Preisträgerin mit Laudator Jochen Fasco

Länderpreis Thüringen

Annekathrin Donath „Alltagsrassismus in Altenburg“, LandesWelle Thüringen

Vor kurzem hat es die Provinzstadt Altenburg deutschlandweit in die Schlagzeilen geschafft. Grund dafür waren internationale Schauspieler, die ihr Engagement nicht verlängern wollten, schwarz-weiß-rote Fahnen in einer Schrebergartenanlage und vermehrte Zeichen von alltäglichem Rassismus. Gegen dieses Negativ-Image versuchen sich die Bürger und die Kommunalpolitiker Altenburgs zu wehren und sprechen von einer Medienkampagne. Die Redakteurin konfrontiert verschiedene Altenburger Protagonisten mit den skandalisierenden Schlagzeien des Boulevards. Ihre Antworten ergeben ein sehr ambivalentes und an Zwischentönen reiches Bild. Annekathrin Donath ist es eindrücklich gelungen, den Versuchungen des Empörungsjournalismus mit seiner Instant-Ethik zu wiederstehen und der Komplexität der Dinge den ihr gebührenden Raum zu geben.


Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2017 – Fernsehen

Hier finden Sie die Preisträger in der Sparte Fernsehen.

(Fotograf: Markus Fröhner)

Preisträger mit Laudator Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel, Chef der Sächsischen Staatskanzlei (JPG)

Preisträger mit Laudator Staatsminister Dr. Fritz Jaeckel, Chef der Sächsischen Staatskanzlei

Kategorie "Bester Beitrag/Bestes Porträt"

1. Preis (2.500 Euro) Marco Gasparic und Jakob Schäfer, "Beste Özcelebi - Gegenwartsmusik", Leipzig Fernsehen

Es knirscht und quietscht und klingt. Neue Musik geht vielleicht nicht immer leicht ins Ohr. Sie ist schräg und anders als das, was wir sonst hören – aber sie fasziniert. Das beweisen die Autoren Marco Gasparic und Jakob Schäfer mit ihrem Portrait über die türkische Musikerin und Komponistin Beste Öczelebi allemal. Das Stück zeigt die von Umwegen gezeichnete Lebensgeschichte einer jungen Frau, die ihre Heimat verlassen musste, um sich musikalisch entwickeln und verwirklichen zu können. Spannende und abwechslungsreiche Bilder werden durch die Musik veredelt. Die Autoren verweben die Hingabe zur Kunst geschickt mit der politischen Dimension, die etwas darüber erzählt, wie wir in Deutschland leben können und wollen. Das spiegelt Weltoffenheit und ein Gespür für die Themen unserer Zeit wider. Ein herausragender Beitrag, der Applaus verdient.

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Sophia Matthes, "America first, Dresden second", Dresden Fernsehen
  • Ute Becker, "Mobbing ist Scheiße – REPortage über Workshop", Punktum Fernsehen, Hettstedt


Preisträger mit Laudator Jürgen Doetz, Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft e.V. ‒ ZAW und stv. Vorsitzender des Deutschen Werberates (JPG)

Preisträger mit Laudator Jürgen Doetz, Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft e.V. ‒ ZAW und stv. Vorsitzender des Deutschen Werberates

Kategorie "Beste Moderation"

1. Preis (2.000 Euro) Susann Spiwoks und Kathy Reichenbach, "60plusminus ", Leipzig Fernsehen

Mit gut komponierten Bildeinstellungen und einer ruhigen Kameraführung vermittelt diese Werbung für das Magazin 60plusminus eine positive Grundstimmung und ist damit ein gelungener Spot, der definitiv die Zielgruppenansprache erfüllt. Die Generation 60plus wird mit diesem Werbefilm weder in die Ecke 'Alt ' gestellt, noch krampfhaft auf 'Jung ' getrimmt, sondern einfach mit den richtigen Worten und ohne das Bemühen von Klischees 'abgeholt'. Sehr gut.

auf dem Foto: Preisträger mit Jürgen Doetz, Vizepräsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft e.V. ‒ ZAW und stv. Vorsitzender des Deutschen Werberates

Nominierte Beiträge (jeweils 500 Euro)

  • Heike Hultsch, "Radschlag Comic Werbespot", Chemnitz Fernsehen
  • Tina Kühne, Kevin Lachmund, Lisa Reber und Alexander Pförtsch, "Sprücheklopfer", TV Halle

Preisträger mit Ine Dippmann, Vorsitzende des Vorstandes Deutscher Journalistenverband ‒ DJV Sachsen (JPG)

Preisträger mit Ine Dippmann, Vorsitzende des Vorstandes Deutscher Journalistenverband ‒ DJV Sachsen

Kategorie „Beste Nachricht im Fernsehen (NiF)"

1. Preis (1.500 Euro) Katrin Taubert, "Tante Emma 2017", SRF-Südthüringer RegionalFernsehen, Sonneberg

Vielerorts sind die oft thematisierten Strukturveränderungen des ländlichen Raumes längst Realität: Die Bewohner werden immer älter, Kultur- und Versorgungsangebote werden dezimiert. Diese Nachricht greift das Thema auf und kann es in einen positiven, lösungsorientierten Kontext einbetten. Sie berichtet über einen Unternehmer mit einer neuen Geschäftsidee, einem mobilen "Tante-Emma-Laden", der in der thüringischen Rhön von Ort zu Ort fährt und damit älteren, wenig mobilen Menschen wieder die Möglichkeit gibt, selbstbestimmt ihre Einkäufe zu erledigen. Die Nachfrage übertrifft die Erwartungen der Geschäftsleute und macht eines deutlich: Eine solche Einkaufsmöglichkeit erhöht die Attraktivität vor Ort und hat auch eine hohe kommunikative Funktion. Liebevoll und mit viel Verständnis berichtet diese Nachricht davon, nimmt viele O-Töne auf und kann gut die Bedürfnisse der ländlichen Bevölkerung herausarbeiten. Der Bericht hat die Jury bewegt – sowohl hinsichtlich des Inhaltes, als auch hinsichtlich der Form.

Nominierte Beiträge (jeweils 250 Euro)

  • Attila Dabrowski, "Feldbrand", TV Halle
  • Natascha Hofmann, "Größtes Diebeslager aller Zeiten ausgehoben", Dresden Fernsehen

Preisträgerin mit Laudatorin Katharina Wolf, Vorsitzende der Europa-Union Sachsen (JPG)

Preisträgerin mit Laudatorin Katharina Wolf, Vorsitzende der Europa-Union Sachsen

Kategorie: Sonderthema "Europa und die Region"

dotiert mit 1.000 Euro Ulrike Hausmann, "Chemnitzer feiern Friedenstag", Chemnitz Fernsehen

Der Film 'Chemnitzer feiern Friedenstag' dokumentiert verschiedene Aktionen an einem einzigen Tag in Chemnitz, die den Friedenswillen einer Stadt in Mitteldeutschland zeigen. Neben vielen weiteren Veranstaltungen werden beispielsweise in einer Ausstellung die Bilder des zerstörten Chemnitz nach dem Zweiten Weltkrieg und Aufnahmen aus aktuellen Kriegsgebieten gezeigt und damit den Betrachtern die grausamen Auswirkungen kriegerischer Auseinandersetzungen verdeutlicht. Die Autoren schildern alle Aktionen und berichten damit über das umfangreiche Programm der Stadt Chemnitz. Man bekommt einen guten Überblick über den 'Friedenstag' und dem beeindruckenden Engagement der Chemnitzer. Der Film macht betroffen und löst Emotionen aus ‒ ganz besonders, wenn Chemnitzer als Zeitzeugen aus dem Krieg berichten oder die Teilnehmer gemeinsam öffentlich 'dona nobis pacem' singen. Der Beitrag macht weiterhin klar, dass 'Gib uns Frieden' ein wichtiges europäisches Thema ist, sowohl innerhalb Europas, als auch weltweit. Und dass dieser europäische Frieden, wie wir ihn kennen, eine große, bei weitem nicht selbstverständliche Errungenschaft ist.

Preisträger mit Laudatorin Grit Wißkirchen, Vizepräsidentin des Medienrates der SLM (JPG)

Preisträger mit Laudatorin Grit Wißkirchen, Vizepräsidentin des Medienrates der SLM

Länderpreis Sachsen

Stephan Liebich, "Markus Retzlaff im Porträt", Radebeul-TV (500 Euro)

Dieser Beitrag präsentiert ein liebenswertes, überzeugendes Portrait des Radebeuler Künstlers Markus Retzlaff. Auf der Basis einer intensiven Recherche vollzieht sich in eigener Diktion und im Gespräch eine Annäherung an die Person und das Werk des Künstlers. Mit Sorgfalt leuchtet der Beitrag biografische Situationen und künstlerische Entwicklungsphasen Retzlaffs aus. Zudem gewinnt der Betrachter Einblicke in die Entstehung einer Druckgrafik. Passende Einstellungen ermöglichen es, alle einzelnen Arbeitsschritte nachzuvollziehen und an der Schaffensfreude des Künstlers teilzuhaben. Die Jury sieht in diesem Beitrag ein gelungenes und preiswürdiges Künstlerportrait.

Preisträger mit Laudator Prof. Dr. Konrad Breitenborn,  2. Stellv. Vorsitzender der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (JPG)

Preisträger mit Laudator Prof. Dr. Konrad Breitenborn, 2. Stellv. Vorsitzender der Medienanstalt Sachsen-Anhalt

Länderpreis Sachsen-Anhalt

Christian Kadlubietz, Alexander Kühne und Kevin Lachmund, "Sorgen im Südpark", TV Halle (500 Euro)

Mit diesem Beitrag ist es gelungen, einen authentischen Eindruck von dem Dialog zu vermitteln, den die Stadtverwaltung Halle mit Bewohnern des Wohngebietes Südpark führt. Bestehende Probleme mit ausländischen Mitbewohnern werden ebenso ungeschönt angesprochen, wie beispielsweise die Verschmutzung von Spielplätzen. Einige Anwohner fanden drastische Worte für die bestehende Misere, andere haben versöhnliche Töne angeschlagen. Von der kontroversen Debatte wird ausgewogen berichtet, die emotional aufgeladene Atmosphäre wird durch die Auswahl von klaren Diskussionsbeiträgen nachvollziehbar. Die Position des Bürgermeisters wird sachlich den Ausführungen der Opponenten entgegengehalten. Die Jury lobt, dass dieser Beitrag einen realistischen Eindruck zu Problemsituationen von Kommunen gewährt und Impulse zum politischen Handeln vermittelt.

Stellvertreterin der Preisträgerin mit Laudatorin Kirsten Kramer, Stellvertr. Direktorin der TLM (JPG)

Stellvertreterin der Preisträgerin mit Laudatorin Kirsten Kramer, Stellvertr. Direktorin der TLM

Länderpreis Thüringen

Katrin Taubert, "Anja und Jule", SRF-Südthüringer RegionalFernsehen, Sonneberg (500 Euro)

Begründung der Jury: "Auch wenn dieser Beitrag eigentlich über ein trauriges Thema, der schweren chronischen Erkrankung von Anja Marten aus Recklinghausen berichtet, so stimmt er zuversichtlich und besticht durch seine Warmherzigkeit. Denn Anja hat Jule, eine Assistenzhündin, die nicht nur beeindruckendes leistet, sondern ihrem Frauchen auch eine große psychische Stütze ist. Sie öffnet einfach jedem das Herz. Diese Hündin war sogar der Grund, dass die M&I-Fachklinik, in der Anja bereits zum zweiten Mal behandelt wird, inzwischen ihre eigenen Regeln lockert und solchen Hunden erlaubt, die Patienten während ihres Aufenthaltes zu begleiten. Der Beitrag vereint gute Bilder, viele Informationen und berührende O-Töne – gleitet aber nie ins reißerische oder kitschige ab, sondern bleibt im besten Sinne objektiv und beobachtend. Sehr gut!


Rundfunkpreis Mitteldeutschland 2017 - Bürgermedien und Fernsehen