Eine Veranstaltung im Rahmen des Sendeprojektes »Töten im Namen Gottes«
Zeit: Dienstag, 3. November 2016, 18 Uhr
Ort: in der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Gera, Talstraße 30 in Gera
Artikel 3 Grundgesetz» (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt.[...]. (3) Niemand darf wegen des Geschlechtes [...]benachteiligt oder bevorzugt werden.«
Mit dem öffentlichen Fernseh-Talk SCHLEIERFREIHEIT – SCHLEIERHAFT?, Geschlechterrollen im Islam wollen die Initiatoren der Sendereihe »Töten im Namen Gottes« einen weiteren Beitrag zur Aufklärung leisten und dabei aktuelle Diskussionen um Kopftuch und Ganzkörperverhüllung im Spannungsfeld
von Tradition und Moderne, Demokratie und Freiheit, Kommunikation und Integration einbeziehen. Wie genau ist die in der Verfassung verankerte selbstbestimmte Lebensgestaltung von Mann und Frau zu verstehen? Schließt sie nicht gerade das Gebot ein, jeder lebe seine Individualität: Gottgefällig, Traditionen verpflichtet oder »entfesselt« von kulturellen Konventionen und religiösen Zwängen?
In der Talkrunde SCHLEIERFREIHEIT – SCHLEIERHAFT?, Geschlechterrollen im Islam wollen wir über die Geschlechterbilder und die damit verbundenen Rollenerwartungen und -vorstellungen sprechen. Dabei sollen Ehr- und Männlichkeitskonzepte wie auch der Umgang mit Konflikten behandelt werden.
Und es geht um traditionelle religiöse Anschauungen, die zwar die Würde beider Geschlechter betonen, aber Männern und Frauen unterschiedliche Aufgaben und Rollen zuschreiben.
Ibn Abbas
» Wer eine Tochter hat und sie nicht lebendig begräbt,sie nicht missachtet und ihr nicht seine Söhne vorzieht,den lässt Allah ins Paradies eintreten.«
DIE TALKRUNDE
Seyran Ates, geboren 1963 in Istanbul, kam mit sechs Jahren als Kind von Gastarbeitern nach Berlin. Sie ist Rechtsanwältin, Autorin und Frauenrechtlerin. Sie kämpft mit Vorträgen und Veröffentlichungen gegen das Kopftuch, gegen Zwangsheirat und Ehrenmorde. 2004 erhielt Seyran Ates den Berliner Frauenpreis vom Berliner Senat für Wirtschaft, Arbeit und Frauen und 2007 den Margherita von
Brentano Preis der Freien Universität Berlin.
Khola Maryam Hübsch ist eine Journalistin und Publizistin mit deutsch-indischen Wurzeln. Geboren 1980 in Frankfurt a.M., gilt sie heute als Gesicht der muslimischen Frauen in Deutschland. Sie schreibt für überregionale Zeitungen wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung, die Welt und die Zeit. Ihre Themen sind: Toleranz im Islam, Islam und Menschenrechte, Scharia und Säkularismus im Islam, Geschlechterverhältnisse im Islam und antimuslimischer Rassismus.
Prof. Dr. phil. Wolfgang Frindte, geboren 1951 in Mühlhausen beschäftigt sich mit kommunikations- und medienpsychologischen Prozessen der Konstruktion von Wirklichkeit. Seit 2008 forscht er an dem von ihm mitbegründeten Institut für Kommunikationswissenschaft an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Seit 2009 untersucht er die »Lebenswelten junger Muslime in Deutschland«.
MODERATION
Dipl.-Theologe Ramón Seliger, geboren 1983 in Greiz, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter der Professur für Altes Recht an der Theologischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Von 2003 bis 2011 studierte er Evangelische Theologie in Jena, München, Princeton, Lausanne, Genf und Zürich.
MUSIK
Yalla Deluxe steht für musikalische Grenzüberschreitung. Das Musik-Projekt vereinigt Musikerinnen und Musiker aus Syrien und Deutschland. In ihrer Musik verbinden sie orientalische Arrangements, arabische Volkslieder mit Interpretationen der europäischen Klassik, wie sie auch osteuropäische und musikalische Traditionen aus dem Mittelmeerraum einander gegenüberstellen. Yalla Deluxe gehören an: Joseph Shallah / E-Piano, Adham Diab / Schlagwerk, Laila Mahmoud / Kanun-Zitter, Marko Heine / Kontrabass und Katrin Strocka / Gesang.
Paulus, Epheser 5, 22-24Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn. Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat. Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.
Koran, Sure 4:34»Die Männer stehen über den Frauen, weil Gott sie (…) ausgezeichnet hat und wegen der Ausgaben, die sie von ihrem Vermögen (…) gemacht haben. Und die rechtschaffenen Frauen sind (…) demütig ergeben und geben acht auf das, was (…) verborgen ist, weil Gott (…) acht gibt (…). Und wenn ihr fürchtet, dass (…) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn Sie euch (…) gehorchen, dann unternehmt (…) nichts gegen sie! Gott ist erhaben und groß.«