von Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU) und Thüringer Landesmedienanstalt (TLM)
am 21. April 2016 um 16.00 Uhr in den Rosensälen der FSU Jena:
Das Ende des freien Internets? Offene Fragen der Netzneutralität
Mit dem Begriff der Netzneutralität verbindet sich – kurz gesagt – der Leitgedanke, dass im Internet alle Daten gleich behandelt werden müssen. Daten und Dienste sollen danach neutral und grundsätzlich gleich weitergeleitet werden. Es soll weder nach der Art der Daten noch nach dem Absender oder Empfänger oder nach sonstigen Kriterien differenziert werden.
Das neutrale Netz erscheint auf den ersten Blick sehr gerecht und plausibel. Es entspricht der Idee eines freien und unabhängigen Internets. Doch sind im Netz wirklich alle Daten gleich? Lässt sich die Forderung nach einer Neutralität des Netzes rechtlich und technisch umsetzen? Ist eine umfassende Neutralität des Netzes realistisch und wünschenswert? Können bestimmte Differenzierungen bei der Datenübertragung aus technischen, ökonomischen oder auch rechtlichen Gründen sachgerecht oder sogar geboten sein? Ermöglicht oder verhindert Netzneutralität den Wettbewerb im Netz?
Die Diskussion über die Netzneutralität wird insbesondere vor dem Hintergrund intensiv geführt, dass bestimmte Angebote im Netz bevorzugt und andere Dienste „ausgebremst“ werden sollen. Nicht nur in Deutschland und in der Europäischen Union, sondern weltweit wird derzeit über die Netzneutralität nachgedacht. Vielfach wird inzwischen die Forderung erhoben, die Netzneutralität müsse gesetzlich festgeschrieben werden. Mittlerweile haben EU, Bund und einige Bundesländer, darunter auch Thüringen, Regelungen mit unterschiedlicher Gestaltungstiefe und Zielrichtung erlassen. Zudem werden aktuell auf europäischer Ebene die sogenannten Guidelines zur Umsetzung der EU-Verordnung diskutiert.
Bei den dritten Jenaer Medienrechtlichen Gesprächen werden ausgewiesene Experten aus Wissenschaft und Praxis die aktuellen Rechtsfragen der Netzneutralität diskutieren. Medienschaffende, Mediennutzer und alle medienrechtlich Interessierten sind herzlich zu dieser Veranstaltung und zum Mitdiskutieren eingeladen.
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Programm
16.00 Uhr Eröffnung
Jochen Fasco,
Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt
Prof. Dr. Christian Alexander,
Friedrich-Schiller-Universität Jena
16.10 Uhr Netzneutralität – Ein technischer Mythos
Prof. Dr. rer. nat. Jochen Seitz,
Fachgebietsleiter Technische Universität Ilmenau, Fakultät Elektrotechnik und Informationstechnik, Institut für Informationstechnik, Fachgebiet Kommunikationsnetze
16.35 Uhr Netzneutralität – Der rechtliche Rahmen
Prof. Dr. Thomas Fetzer, LL.M. (Vanderbilt),
Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Regulierungsrecht und Steuerrecht, Fakultät für Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre, Universität Mannheim, Direktor des Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)
17.00 Uhr Netzneutralität und Wettbewerb
Prof. Dr. Rupprecht Podszun, Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Immaterialgüter- und Wirtschaftsrecht, Universität Bayreuth
17.25 Uhr Netzneutralität – Eine wichtige Herausforderung für den Rundfunk
Sebastian Artymiak, Leiter Medientechnologie des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT)
17.50 Uhr Podium und Diskussion
Moderation: Prof. Dr. Christian Alexander
Ab 18.45 Uhr Ausklang bei einem kleinen Empfang
Veranstaltungsort
Rosensäle der Friedrich-Schiller-Universität
Fürstengraben 27, 07743 Jena
Kontakt/Anmeldung
Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wirtschaftsrecht und Medienrecht
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Carl-Zeiß-Str. 3
07743 Jena
Telefon: +49 (0)3641 942-100
Telefax: +49 (0)3641 942-102
E-Mail: ls-alexander_at_uni-jena.de
Informationen zur Veranstaltung und Online-Anmeldung:
http://www.rewi.uni-jena.de/Me...
Die Teilnahme ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um eine vorherige Anmeldung bis zum 14. April 2016 gebeten.