Ministerpräsident Prof. Dr. Mario Voigt, Dr. Ute Zacharias und Jochen Fasco zum TLM-Jahresempfang 2025 (JPG/Copyright Wolfram Schubert)
Jahresempfang der TLM im Zeichen des Austausches über aktuelle Herausforderungen und Perspektiven der Medienwelt
Zwischen Plattformdemokratie und Grundrechten: Sicherung von Freiheit und Verantwortung
Über 170 Gäste aus Politik, Medien, Bildung, Wirtschaft, Gesellschaft und Forschung folgten der Einladung der Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) am 17. Juni 2025 zum Jahresempfang in den Erfurter Kressepark. TLM-Direktor Jochen Fasco und die Vorsitzende der TLM-Versammlung, Dr. Ute Zacharias, hießen als Redner des Abends den Thüringer Ministerpräsidenten, Prof. Dr. Mario Voigt, herzlich willkommen.
TLM-Direktor Jochen Fasco ruft zu mehr Verantwortungsbewusstsein in der digitalen Welt auf
Jochen Fasco, Direktor der TLM, ging in seiner Begrüßungsrede auf die tiefgreifenden Veränderungen in der Medienwelt durch Künstliche Intelligenz (KI), globale Plattformen und personalisierte Informationsströme ein. In einer personalisierten und plattformzentrierten Medienwelt müsse die Rolle von Regulierung, Bildung und lokaler Vielfalt neu gedacht werden. „Plattformen müssen für ihr Tun haften!“, so Fasco, und dürfen nicht länger als neutrale Mittler betrachtet werden.
Um dem gesellschaftlichen Wandel zu begegnen, präsentierte Fasco drei zentrale Handlungsfelder: eine moderne, staatsferne Medienaufsicht, die Sicherung lokaler Meinungsvielfalt und eine umfassende Medienbildung für alle Generationen. Gleichzeitig machte er deutlich, dass diese Aufgaben nur mit angemessener finanzieller Ausstattung zu bewältigen seien. „Für moderne, staatsferne und effektive Aufsicht braucht es entsprechende Ressourcen, personell und finanziell“, so Fasco. Auch ein Teil einer möglichen künftigen Digitalsteuer sollte, so sein Vorschlag, in Vielfalt, Schutz und Medienkompetenz investiert werden.
Gemeinsame Verantwortung für eine starke Medienlandschaft
Der Thüringer Ministerpräsident, Prof. Dr. Mario Voigt, betonte in seinem Grußwort die Bedeutung einer funktionierenden und vielfältigen Medienlandschaft in einer Demokratie. „Eine funktionierende Demokratie lebt vom Streit, aber sie braucht eben auch eine gemeinsame Gesprächsgrundlage“, so Voigt. In Zeiten von Desinformation, Filterblasen und wachsender Verunsicherung komme den Medien eine zentrale Rolle zu – als Orte der Orientierung, Aufklärung und Verständigung. Medienbildung, digitaler Jugendschutz und eine verlässliche Regulierung seien dafür ebenso entscheidend wie der Schutz unabhängiger journalistischer Arbeit.
Voigt lobte die Landesmedienanstalt zur Umsetzung des gemeinsamen Ziels einer vielfältigen, informativen und objektiven Medienlandschaft im Grünen Herzen Deutschlands.
„Nur im Schulterschluss von Landesregierung, Landesmedienanstalt, Medienwirtschaft und Zivilgesellschaft können wir die Herausforderungen unserer Zeit meistern und die Chancen, die sich uns bieten, auch wirklich nutzen“, so der Ministerpräsident.
Vertrauen stärken, Desinformation begegnen – Medienkompetenz als demokratisches Fundament
Die Vorsitzende der TLM-Versammlung, Dr. Ute Zacharias, unterstrich in ihrer Schlussrede die zentrale Rolle von Informations- und Nachrichtenkompetenz für eine lebendige Demokratie. „Das Menschen souverän mit Medien umgehen können, ist eine Kompetenz, die frühzeitig entwickelt werden muss“, betonte Zacharias. Dies ist gerade in Zeiten von Fake News, Verschwörungsmythen und einer kriselnden lokalen Medienlandschaft wichtig. Die Versammlung habe sich dies 2025 bewusst zum Schwerpunktthema gemacht.
„Wir beleuchten die verschiedenen Facetten – von der Meinungsfreiheit als tragendes Prinzip unserer Gesellschaft über den digitalen Wandel bis hin zur wirtschaftlichen Krise lokaler Öffentlichkeiten“, so Zacharias weiter. Abschließend machte sie sich stark für ein gemeinsames Engagement für eine gut informierte Öffentlichkeit, freute sich über die vielen Anwesenden und lud zum Netzwerken und zum Gedankenaustausch mit Blick auf neue Ideen, Projekte und Vorhaben ein.